In der Anhörung des Kulturpolitischen Ausschusses zur Anhebung der Besoldung für Grundschullehrkräfte wurde am Gesetzentwurf von CDU und Grünen vor allem kritisiert, dass die volle Anhebung auf A13 erst ab dem Schuljahr 2028/29 erfolgen soll. Dazu erklärt die stellvertretende bildungspolitische Sprecherin der SPD-Fraktion im Hessischen Landtag, Nina Heidt-Sommer:

„Die Koalition setzt mit ihrem Last-Minute-Wahlgeschenk für Grundschullehrkräfte zwar eine Kernforderung von Gewerkschaften und SPD um, die sie über viele Jahre abgelehnt hat. Aber mit der schrittweisen Umsetzung, die sich über ein halbes Jahrzehnt erstreckt, handelt sie angesichts des Lehrkräftemangels an Grundschulen viel zu zögerlich. Wenn sie Abwanderungen in andere Bundesländer verhindern will, muss sie, wie in der Anhörung von verschiedenen Sachverständigen angemahnt, die Arbeitsbelastung reduzieren, die personellen Ressourcen aufstocken, mehr Studienplätze schaffen. Die A 13-Anpassung ist zwar der lange überfällige und dringend notwendige Schritt. Sie ist aber nur der Anfang. Hessen ist mit seiner 41-Stunden-Woche und der höchsten Pflichtstundenzahl bundesweit weniger attraktiv für Lehrkräfte. Wir brauchen mehr Unterstützungskräfte und auch eine Angleichung der Arbeitszeit, um mehr junge Menschen für den Lehrerberuf zu gewinnen.“ In der Anhörung machte der Fachschaftsvertreter deutlich, dass die Lehramtsstudierenden in Hessen vor allem „perspektivische Veränderungen“ vermissen.

„Die Regierungsfraktionen müssen von ihrem Fünf-Jahres-Stufenplan abrücken und die Anpassung auf das Schuljahr 2025/26 vorziehen. Denn mit dem ab dann geltenden Rechtsanspruch auf ganztägige Bildung und Betreuung nimmt auch der Aufwand der Lehrkräfte wieder zu. Sie müssen ihren Entwurf auch bezüglich der Anhebung der Beförderungsämter nachbessern, die von den Verbänden als unzureichend kritisiert wurde. Wir hoffen, dass sich CDU und Grüne nicht nur für das Wahlgeschenk feiern und den Entwurf in zweiter Lesung verabschieden, sondern für konstruktive Änderungsvorschläge bei den weiteren Beratungen offen sind“, so Heidt-Sommer.