In der Debatte zur 5. Verordnung zur Änderung der Verordnung über den Landesentwicklungsplan Hessen 2000 erklärte der wirtschafts- und verkehrspolitische Sprecher der SPD-Landtagsfraktion, Tobias Eckert:
„Es war nicht anders zu erwarten: Die Änderungen des Landesentwicklungsplans enthalten keinen Aufbruch, keine Vision und kein Ziel für Hessen – sie bleiben im technischen Klein-Klein. Wir fordern eine Neuaufstellung des Landesentwicklungsplans, der den Herausforderungen der nächsten Zeit auch gerecht wird. Mit einer Neuaufstellung könnte das Land ein gemeinsames klares Leitbild entwickeln: Daseinsvorsorge sichern, Wettbewerbsfähigkeit stärken, Raumnutzungen steuern und nachhaltig gestalten sowie Klimawandel und Energiewende umsetzen. Aber dahinter bleibt die Landesregierung weit zurück.“
Außerdem würden die Digitalisierung und die Veränderungen durch die Corona-Pandemie nicht ausreichend im Landesentwicklungsplan berücksichtigt. Mobiles Arbeiten und Homeoffice seien zwangsläufig in der Fläche verortet und somit flächenrelevant für die Regionalplanung. „Man braucht Flächen für die Energieversorgung, für die begleitende digitale Infrastruktur, wie zum Beispiel die Verteilung von den Rechenzentren im Land. Diese Themen werden jedoch gar nicht bedacht“, kritisierte Eckert.
Bei der Entwicklung des Ländlichen Raums bleibe der Landesentwicklungsplan hinter den Erwartungen zurück. So gebe es zwar eine Vielzahl von raumordnerischen und städtebaulichen Zielsetzungen aus den unterschiedlichsten Ressorts der Landesregierung, aber eine koordinierte strategische Ausrichtung sei nicht zu erkennen. Auch dem Thema Mobilität werde im Landesentwicklungsplan kein bedeutender Stellenwert eingeräumt. „Die Anbindung mit dem ÖPNV nur als Grundsatz und nicht als Ziel zu definieren, hätte man von einem grün-geführten Ministerium nicht erwartet. Verkehrsvermeidung durch Stärkung von Zentren am Rande des Ballungsraumes und Zentren in den peripheren Räumen der Regionen Hessens reduzieren das Pendleraufkommen und stärken den gesellschaftlichen Zusammenhalt“, sagte Eckert. Leider finde eine integrierte Verkehrsplanung im Landesentwicklungsplan auch künftig nicht statt. Insgesamt zeichneten sich die Änderungen durch Unverbindlichkeit und geringe raumordnerische Relevanz aus. „Das ist zu wenig für Hessen. Da bleibt Staatsminister Al-Wazir der konservativen Tradition von Roland Koch treu“, so Eckert.