Der Parlamentarische Geschäftsführer der SPD-Fraktion im Hessischen Landtag, Günter Rudolph, hält die Affäre um die NSU-2.0-Drohbriefe noch nicht für aufgeklärt. Nachdem der mutmaßliche Urheber der Drohungen in Berlin festgenommen wurde, sagte Rudolph am Dienstag in Wiesbaden:
„Sollte es sich bei dem Mann, der gestern in Berlin festgenommen wurde, tatsächlich um den Urheber der widerlichen NSU-2.0-Schreiben handeln, dann wäre das für deren Empfängerinnen und Empfänger zweifellos eine Erleichterung. Die Affäre nun aber für beendet zu erklären, wie das CDU-Innenminister Beuth offenkundig versucht, ist sicherlich voreilig. Zur vollständigen Aufklärung gehört eine Antwort auf die Frage, wie ein Rechtsextremist aus Berlin an Daten aus dem hessischen Polizeiinformationssystem kommen konnte. Solange mögliche Verbindungen zwischen dem mutmaßlichen Täter und potenziellen Helfern innerhalb von Polizeibehörden nicht ausermittelt sind, ist der Komplex ‚NSU 2.0‘ nicht abgeschlossen.“