Im Wirtschafts- und Verkehrsausschuss des Hessischen Landtags haben heute der hessische Verkehrsminister und Vertreter der Autobahngesellschaft des Bundes Bericht erstattet über die aktuelle Lage an der Salzbachtalbrücke bei Wiesbaden. Die Brücke, die Teil der viel befahrenen A66 ist, wurde am vergangenen Freitag wegen akuter Einsturzgefahr gesperrt.
Der verkehrspolitische Sprecher der SPD-Landtagsfraktion, Tobias Eckert, kritisierte die überlange Dauer der Planungs- und Vorbereitungsarbeiten für den Neubau der Salzbachtalbrücke. Eckert sagte: „Seit 2009 ist bekannt, dass die Brücke marode ist und dringend erneuert werden muss. Inzwischen schreiben wir das Jahr 2021, und statt eines Neubaus steht über dem Salzbachtal heute eine einsturzgefährdete Ruine, die das Rhein-Main-Gebiet an den Rand des Verkehrskollapses führt. Bei allem Verständnis für die planungsrechtliche und bautechnische Komplexität solcher Großvorhaben – dieser Zeitablauf ist keinem normalen Menschen mehr zu erklären. Dass die staatliche Straßenbauverwaltung anderthalb Jahre mit den beteiligten Firmen über das Konzept für den Abriss der alten Brücke verhandeln muss, nur um zu dem Ergebnis zu kommen, dass die geschlossenen Verträge tatsächlich gelten, ist erschütternd. Zunächst muss es natürlich darum gehen, die katastrophale Verkehrssituation rund um die Salzbachtalbrücke zu verbessern, den Verkehr zu regeln und schnellstmöglich Abhilfe zu schaffen, damit Rhein-Main nicht im Verkehrschaos versinkt. Aber ich erwarte, dass Verkehrsminister Al-Wazir, der Bundesverkehrsminister und die Autobahn GmbH des Bundes analysieren, wo die Fehler im System stecken. Denn hier hat nicht nur ein Bauteil an der Salzbachtalbrücke versagt, sondern ein ganzes Planungssystem. Die Fehler müssen analysiert und abgestellt werden, damit es andernorts keine ‚Salzbachtalbrücke reloaded‘ gibt.“