Hessische Hochschulen verzeichnen in den letzten Jahren einen massiven Wettbewerb um Drittmittel, in deren Zusammenhang prekäre Beschäftigungen sowie fehlende Perspektiven als Probleme genannt werden. Zu viele befristete Verträge mit einer zu geringen Stundenzahl und zum Teil nur für wenige Monate. Beschäftigte beschwere sich an verschiedenen Hochschulstandorten unter dem Motto „Frist ist Frust“.

Dr. Daniela Sommer, die hochschulpolitische Sprecherin der SPD-Fraktion im Hessischen Landtag: Leider sind Befristungen oft traurige Realität für eine große Mehrheit der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler ohne Professur an Hochschulen.“ Neun von zehn Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter würden laut GEW mit Zeitverträgen, überwiegend Kurzzeitverträge mit einer Laufzeit von weniger als einem Jahr, abgespeist. „Das ist auch ein Problem in Hessen. Mich haben dies meine eigenen Erfahrungen gelehrt und ich kann aus etlichen Gesprächen von Betroffenen berichten.“

„Wir wollen nicht nur Lippenbekenntnisse der Landesregierung zu guter Beschäftigung an Hochschulen. Diesen Lippenbekenntnissen müssen Taten folgen, damit gute Arbeitsbedingungen, Entfristungen und Dauerstellen für Daueraufgaben nicht nur eine Vision bleiben.“

Dr. Sommer selbst kämpfe mit ihrer Fraktion gegen prekäre Jobs in der Wissenschaft und versuche, gute Arbeits- und Beschäftigungsbedingungen voranzutreiben. Es müsse mehr Zeit für Forschung und Lehre und die engmaschige Betreuung von Bachelor- und Masterarbeiten bleiben und generell müssen sich die Betreuungsrelationen spürbar verbessern. „All diese Aspekte bleiben derzeit noch auf der Strecke. Die Landesregierung versteckt sich lieber hinter leeren Worthülsen, statt Einsatz für gute Beschäftigung an Hochschulen zu zeigen“, so Dr. Sommer.