Im Untersuchungsausschuss (UNA 20/2) des Hessischen Landtags, der die Terrornacht von Hanau beleuchten soll, wurden heute Pannen und Fehlleistungen der Behörden offenbar.

Die Obfrau der SPD im Untersuchungsausschuss, Heike Hofmann, sagte dazu in Wiesbaden: „Die schweren Vorwürfe der Zeuginnen und Zeugen gegen die Landesbehörden sind vollumfänglich aufzuklären. Insbesondere ist sicherzustellen, dass in Zukunft die im Fall Hanau vernachlässigte psychologische Versorgung der Angehörigen zu erfolgen hat. Dazu gehört nicht nur die Unterstützung wenige Tage nach der Tat. Sie muss auch Wochen, Monate und bei Bedarf auch Jahre danach gewährleistet sein. Pannen, wie sie insbesondere im Fall Păun vorgefallen sind, dürfen nicht geschehen.“

Bereits 2001 habe es Beschwerden über die unzureichende Ausgestaltung des Notrufs gegeben, überdies die Behörden viel zu lang untätig geblieben seien. Es sei naheliegend, dass eine solch zentrale Notrufumleitung auch möglich gewesen wäre, ohne den im Jahr 2021 bevorstehenden Umzug abzuwarten. „Als Garant für die Gewährleistung der öffentlichen Sicherheit und Ordnung hätte die Erreichbarkeit des Notrufs, auch mit einem sogenannten Notrufüberlauf, sichergestellt werden müssen. Wir müssen die Umstände der Tat und insbesondere das Handeln der Behörden und den Umgang mit den Opferfamilien restlos aufklären“, so Heike Hofmann.