Die heute in ihrer Pressekonferenz geäußerte Kritik der Landesschülervertretung (LSV) an der Beschulung schutzsuchender Kinder und Jugendlicher in Hessen zeige, wie weit das Kultusministerium noch immer von der Realität an den Schulen entfernt lebe, so der bildungspolitische Sprecher der SPD-Landtagsfraktion Christoph Degen:
„Die Kritik der LSV ist berechtigt. Auch wir halten die Erhöhung des Klassenteilers auf 18 für falsch. Mehr Schülerinnen und Schüler pro Klasse bedeutet aber auch weniger Förderung. Es verhindert Integration und wird gar zum Problem, wenn die ukrainischen Schülerinnen und Schüler im kommenden Schuljahr in den Regelunterricht wechseln werden. Das ist das Gegenteil von Förderung. CDU und Grüne senken das zweite Mal innerhalb weniger Jahre die Standards für den Unterricht Geflüchteter ab. Auch die kritischen Worte der LSV zum Fehlen von Fortbildungsveranstaltungen, zum weiter virulenten Lehrermangel und zur Ignoranz des Kultusministers, mit Betroffenen zu reden und sie einzubinden, teilen wir.“
Völlig inakzeptabel sei es, Sprachklassen räumlich von anderen zu trennen. Das verhindere den Austausch, statt Kontakte und Solidarität an Schulen zu ermöglichen.
Der Kultusminister glaube noch immer, mit ein paar ukrainischen Lehrerkräften, sechs weiteren Schulpsychologen und vor allem größeren Klassen den Königsweg gefunden zu haben. „Er wäre gut beraten, die Augen zu öffnen und nicht weiter im Paralleluniversum zu leben. Einzelne Schulen herauszupicken und diese als Maßstab zu nehmen, ist kein Indiz für flächendeckend gleich gute Bildung“, so Degen.