Die landesweiten Aktionen der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) zur Forderung „A13 für alle“ sind nach Ansicht des bildungspolitischen Sprechers der SPD-Fraktion im Hessischen Landtag, Christoph Degen, ein Ausdruck von großer Unzufriedenheit und Enttäuschung der Betroffenen über die Blockadehaltung der Landesregierung bei der Besoldung von Grundschullehrkräften.

Degen sagte dazu am Mittwoch in Wiesbaden: „Die Einstiegsbesoldungsstufe A 13 für alle Lehrkräfte ist kein Almosen, sondern ein Ausdruck der Wertschätzung und angemessen angesichts der Aufgabenvielfalt und Herausforderungen, die Lehrkräfte an Grundschulen leisten. Bei der Grundschul-Besoldung liegt Hessen auf einem unrühmlichen 13. Platz. Hinzu kommt, dass die Unterrichtsverpflichtung mit die höchste im ganzen Bundesgebiet ist. Die Forderung nach einer Anhebung der Besoldung ist nicht nur überfällig, sondern auch gerechtfertigt.“

Sieben der 16 Bundesländer hätten die Besoldung bereits anpasst oder angekündigt, dies zu tun. Nur das schwarzgrüne Hessen bewege sich in der Frage nicht – wie so oft. Das sei das falsche Signal, sowohl an aktive wie an künftige Grundschullehrkräfte, die dringend gebraucht würden. Bei einem prognostizierten Lehrkräftebedarf von über tausend Lehrkräften an den Grundschulen und einem bereits herrschenden Mangel, der seit Jahren mit nicht dafür ausgebildeten Vertretungskräften kaschiert werde, werde die Blockadehaltung zu weiteren Problemen führen.

„Die Maßnahmen des Landes sind völlig ungenügend. Statt die Situation zu beschönigen und Lehrerstellen zu verkünden, die nicht besetzt werden können, sollte das Land handeln und nicht weiter darüber freuen, zu den Schlusslichtern zu gehören. Die geringe Nachfrage nach Weiterbildungsplätzen, um an Grundschulen unterrichten zu können, belegen, wie unattraktiv die Bezahlung für ausgebildete Lehrkräfte anderer Lehrämter ist“, sagte Degen.