Der Hessische Landtag hat heute über Chancengerechtigkeit an Hochschulen debattiert. Dazu sagte die Parlamentarische Geschäftsführerin und hochschulpolitische Sprecherin der SPD-Landtagsfraktion, Dr. Daniela Sommer:

„Für uns als SPD-Landtagsfraktion ist die Bildungsgerechtigkeit an den Hochschulen essenziell. Dazu braucht es aber Zugänge in die Hochschulen und Unterstützung für Studierende. Hochschulen dienen als Orte der der persönlichen und gesellschaftlichen Entwicklung. Gute Bedingungen sind hierfür zwingend notwendig.

Jede und jeder muss gezielt darin unterstützt werden, ihre oder seine bestmögliche Leistung für die Gesellschaft zu erbringen und ein erfolgreiches Studium meistern zu können. Derzeit vermissen Studierende aber oftmals genau diese Unterstützung.“

Tausende Studierende warteten auf einen erschwinglichen Wohnheimplatz, stünden auf Wartelisten. 10.000 Plätze fehlten. Zudem machten steigende Preise, wie in der Mensa oder bei den Energie- und Lebenshaltungskosten, den Studierenden zu schaffen:

„Gerade jetzt müssen Studierende gezielt unterstützt und die soziale Infrastruktur an den Hochschulen gestärkt werden – die derzeitige Krisensituation betrifft viele Studierende, die sich nicht auf gefüllte Geldbeutel der Eltern verlassen können. Deshalb brauchen Studierende, Studierendenwerke und Hochschulen eine bessere Unterstützung, um die Krisensituation bewältigen zu können“, forderte Sommer die Landesregierung auf.

Laut dem Bericht des statistischen Bundesamtes von 2021 seien mehr als ein Drittel der Studierenden in Deutschland von Armut bedroht und liegen mit ihrem Einkommen unter der Armutsgrenze.

Diese Not der Studierenden müsse die Landesregierung wahrnehmen, doch werde sie noch nicht genügend berücksichtigt. „Es ist einfach, von Chancengleichheit zu sprechen, doch müssen diesen Versprechen auch Taten folgen. Daher fordern wir als SPD-Fraktion Barrierefreiheit in allen Bereichen in Form einer Gestaltung der Hochschulen, sodass sie auch von Menschen mit Beeinträchtigungen, mit Behinderungen, chronischen Erkrankungen etc., egal welcher Herkunft, egal welcher geschlechtlichen Identitäten, sexuellen Orientierung, welchen Alters, welcher Religion ohne Ausgrenzung und ohne zusätzliche Hilfen genutzt und wahrgenommen werden kann. Das ist derzeit nicht gegeben, würde aber Chancengleichheit sowie Bildungsgerechtigkeit besser ermöglichen und helfen, kluge Köpfe zu gewinnen, statt aus dem System zu verlieren“, so Dr. Sommer.