Der Hessische Landtag hat heute in einer von den Regierungsfraktionen beantragten Aktuellen Stunde über den Biodiversitätsbericht debattiert.
In der Plenardebatte sagte der umweltpolitische Sprecher der SPD-Landtagsfraktion, Gernot Grumbach:
„Die Landesregierung legt den Fokus immer nur auf einige ausgewählte Aspekte, die dazu taugen, positive Nachrichten zu erzeigen. Aber ihr eigener Biodiversitätsbericht sagt, dass nur 13 Prozent der Lebensräume in Hessen gute Bedingungen für Pflanzen und Tiere bieten. Zugleich sagt uns der Bericht, dass sich die Dinge auf fast allen Ebenen verschlechtern, wenn man den Blick einmal über die streichelbaren Säugetiere hinaus weitet: Mehr als die Hälfte der Insekten ist verschwunden, besonders beängstigend ist die Lage bei den Lebewesen, die in der Erde leben und die immer weniger Lebensraum finden. Außerhalb von Naturschutzgebieten sieht es für die Natur düster aus.
Aber darüber sprechen die Koalitionsfraktionen von CDU und Grünen nicht, obwohl der Rückgang der Artenvielfalt und das Verschwinden ganzer Arten eine existenzielle Bedrohung für die Biodiversität und letztlich für alles Leben auf der Erde darstellt.
Derzeit betrachtet die Landesregierung beim Biodiversitätsbericht vor allem den Input, also die Frage, wieviel Geld und wie viele Arbeitsstunden in wie viele Projekte geflossen sind. Was fehlt, ist eine Feststellung dazu, wie wirksam diese Bemühungen sind. Und deswegen bewegt sich die Landesregierung beim Biodiversitätsbericht immer nur im Bereich des gut Gemeinten, nicht im Bereich des gut Gemachten.“