„Ein Neuanfang sieht anders aus.“ Mit diesen Worten reagierte der Vorsitzende der SPD-Fraktion im Hessischen Landtag, Thorsten Schäfer-Gümbel, auf die heute vorgestellten CDU-Ministerinnen und -Minister in der künftigen Landesregierung.

Schäfer-Gümbel sagte: „Wer bei der CDU nicht das Pech hatte, von einem oder einer Grünen aus dem Kabinett verdrängt zu werden, darf nahtlos weitermachen – ungeachtet vielfältiger Fehlleistungen in den zurückliegenden Jahren. Wer sich je gefragt hat, wie rückwärtsgewandte Politik aussehen könnte, der schaue sich die künftige CDU-Ministerriege an, die faktisch mit der alten identisch ist. Zusammen mit dem Ministerpräsidenten bringen es die sechs Ministerinnen und Minister Puttrich, Kühne-Hörmann, Schäfer, Beuth, Lorz und Wintermeyer auf immerhin 66 Dienstjahre am Kabinettstisch. Neue Ideen sind von dieser Versammlung ermatteter Veteranen sicherlich nicht zu erwarten – aber die erwartet ja ernstlich auch niemand. Schließlich verfolgt Volker Bouffier seit seinem Amtsantritt das Prinzip des brutalstmöglichen ‚Weiter so!‘. Hessen muss sich mit den heute vorgestellten Regierungsmitgliedern von der CDU auf weitere Jahre des lautstarken Stillstands vorbereiten.“

Der einzige Lichtblick bei der CDU im neuen und doch altbekannten Ministerrat sei Kristina Sinemus, die künftige Ministerin für Digitale Strategie und Entwicklung, so der SPD-Fraktionsvorsitzende. „Ich hoffe, dass Frau Prof. Sinemus sich ihre Qualitäten auch im eher tristen Umfeld des angeblich neuen Kabinetts von Ministerpräsident Bouffier bewahren und wirklich etwas zum Wohle unseres Landes bewirken kann“, so Thorsten Schäfer-Gümbel.

Der SPD-Fraktionsvorsitzende gratulierte außerdem seinem CDU-Kollegen Michael Boddenberg, der heute in seinem Amt als Vorsitzender der Unionsfraktion bestätigt wurde. „Ich schätze Herrn Boddenberg als verlässlichen Gegenpart in der Regierungsfraktion. Ich gehe davon aus, dass wir auch in der kommenden Legislaturperiode interessante Debatten im Wettbewerb um die besseren politischen Konzepte führen werden“, sagte Schäfer-Gümbel.