Die sportpolitische Sprecherin der SPD-Fraktion im Hessischen Landtag, Karin Hartmann fordert die Landesregierung auf, die Sportstättenplanung in Hessen besser zu unterstützen. Die Regierungsfraktionen von CDU und Grünen hatten einen entsprechenden Antrag der SPD-Fraktion in der heutigen Sitzung des Innenausschusses abgelehnt.

Hartmann sagte dazu in Wiesbaden:

„Kommunale und interkommunale Sportstättenplanung ist eine wichtige Basis für ein zeitgemäßes Angebot von Sportstätten und braucht deshalb Verbindlichkeit, Verlässlichkeit und Berechenbarkeit sowohl, was notwendige Investitionen als auch steigende Unterhaltungskosten anbelangt. Deshalb ist es wichtig, dass Investitionsprogramme des Landes auf die Bedarfe der Sportvereine und kommunalen Anbieter von Sportstätten abgestimmt sind und verstetigt werden. Wir bedauern, dass die schwarzgrüne Mehrheit diese Notwendigkeit nicht sieht.“

Positiv bewertete Hartmann, dass auch andere Fraktionen im Hessischen Landtag die SPD-Fraktion nach einer Berücksichtigung von Betriebskosten für Schwimm- und Hallenbäder im Kommunalen Finanzausgleich unterstützen.

Hartmann plädierte erneut dafür, auch alternative Möglichkeiten zu prüfen,  um Schwimmstätten und ausreichende Möglichkeiten zum Schwimmenlernen im Land vorzuhalten. Dies könne beispielsweise durch die Anschaffung mobiler Schwimmcontainer ermöglicht werden. „Der Anteil von Nichtschwimmern unter den Grundschulkindern hat sich einer aktuellen Studie zufolge seit 2017 in Deutschland verdoppelt. Dem müssen wir als Politik entgegenwirken. Wir brauchen gut ausgestattete Förderprogramme, die schnelle Hilfen vor Ort ermöglichen. An den Orten, an denen es hierfür zu spät ist, können Schwimmcontainer eine Alternative sein.“

Hartmann fordere zudem einen Fokus auf Energiespar- und Klimaschutzprogramme für die energetische Sanierung von Sportstätten zu legen. „Wir müssen jetzt handeln, um unsere Sportstätten zukunftssicher zu machen. Ein Energiekostensparprogramm kann dazu einen wichtigen Beitrag leisten. Von diesem sollten insbesondere Vereine partizipieren, die eigene, energieintensive Sportstätten unterhalten und die Kosten für notwendige klima- und energiesparende Maßnahmen nicht alleine erbringen können.“

Die heutige Sitzung des Innenausschusses habe deutlich gezeigt, dass Innenminister Beuth seine Bemühungen im Sportbereich für ausreichend erachte.

„Diese Einschätzung teilen wir nicht. Eine zukunftsorientierte Sportpolitik muss kreative Steuerungsansätze entwickeln, um sowohl den sich wandelnden Erwartungen und Bedürfnissen von Sporttreibenden, als auch den gestiegenen Herausforderungen in Bezug auf Energieeffizienz und Klimaneutralität Rechnung tragen zu können. Die Landesregierung ist aufgefordert, einen effektiveren Beitrag dazu zu leisten“, so Hartmann.

Die Aussage des Innenministers, die Eltern haben die Verantwortung dafür, dass die Kinder das Schwimmen lernen, treffe zwar zu, zeige aber auch sein Desinteresse, daran, dass die Zahl der Kinder, die nicht schwimmen können in erschreckender Weise zugenommen habe.