Zur Verschlechterung der Lehrer-Schüler-Relation in Intensivklassen, die heute auch in einer Pressemitteilung der Bildungsverbände GEW, LEB und LSV kritisiert wurde, erklärt der bildungspolitische Sprecher der SPD-Landtagsfraktion Christoph Degen:

„Die Anhebung des Klassenteilers von 16 auf nun 19 Schülerinnen und Schüler verschlechtert die Lehrer-Schüler-Relation – und damit der Deutschförderung in den Intensivklassen insgesamt. Wir teilen die Kritik der Lehrergewerkschaft GEW wie auch der Eltern- und Schülervertretungen an der Entscheidung des Kultusministeriums, der sich bereits viele Schulen angeschlossen haben. Es passt nicht zusammen, wenn ein Minister sich für jede noch so winzige Initiativen zur Bildungssprache Deutsch überschwänglich lobt, aber die Standards bei der Sprachförderung von Geflüchteten quasi durch die Hintertüre senkt.“

 

Degen kritisierte, dass Schwarzgrün schon zum zweiten Mal nach 2015 zu diesem Mittel greife, um den Lehrermangel zu kaschieren. Damals sei der Klassenteiler von 12 auf 16 Schülerinnen und Schüler erhöht und zudem die Stundenzuweisung verringert worden. „In heterogenen Intensivklassen mit traumatisierten Kindern und Jugendlichen ist das besonders kontraproduktiv und stellt die pädagogische Arbeit infrage. Gerade für die geflüchteten Schülerinnen und Schüler brauchen wir kleine Lerngruppen, eine höhere Stundenzuweisung und endlich auch eine Lehrkräfteoffensive, die ihren Namen verdient. Die ukrainischen Unterrichtskräfte mit und ohne Deutschkenntnisse sind ein Gewinn, sie können die Lehrkräfte aber nicht ersetzen.“

Besonders ärgerlich sei, dass sich der Kulturpolitische Ausschuss in den letzten beiden Sitzungen mit der Beschulung ukrainischer Flüchtlingskinder intensiv befasst habe, der Minister aber kein Wort dazu gesagt habe. „Den Abgeordneten wesentliche Informationen zu unterschlagen, ist ein ganz schlechter Stil“, kritisierte Christoph Degen.