Die Vorsitzende der SPD-Fraktion im Hessischen Landtag, Nancy Faeser, hat dazu aufgerufen, die Leseförderung zu verstärken und die Lesekompetenz von Kindern und Jugendlichen zu verbessern.

Faeser sagte: „Ein Vorlesetag bietet die Gelegenheit, auch den Kindern, die zuhause nicht regelmäßig mit altersangemessener Literatur in Berührung kommen, einen Einstieg in die Welt der Wörter zu ermöglichen. Wer Kindern vorliest, nimmt sie mit in fremde Länder, lässt sie spannende Abenteuer im Kopf erleben, regt ihre Phantasie an und drückt gleichzeitig seine Zuwendung aus. Ich bin der Stiftung Lesen überaus dankbar für den bundesweiten Vorlesetag, der natürlich nicht der einzige Tag sein sollte, an dem wir unseren Kindern vorlesen.“

Die SPD-Fraktionsvorsitzende verwies darauf, dass Kinder, denen regelmäßig vorgelesen werde, leichter lernten, selbst zu lesen und zu schreiben. „Mit vorgelesenen Geschichten bereiten wir den Kindern also nicht nur Freude, wir vermitteln nicht nur Geborgenheit und Zuneigung, sondern wir tun aktiv etwas für die Bildungschancen unserer Kinder. Die tägliche Gute-Nacht-Geschichte lässt sich einfach nicht ersetzen“, so Faeser.

Faeser selbst, die am eigentlichen Vorlesetag aus terminlichen Gründen verhindert war, holte ihren Beitrag dazu heute nach und las in der Evangelischen Kindertagesstätte „Drei Linden“ in Bad Soden-Neuenhain aus dem Buch „Seepferdchen sind ausverkauft“ von Katja Gehrmann und Constanze Spengler vor. Sie lobte das Bemühen der Kitaleitung, gerade die Kinder, deren Eltern wenig oder gar kein Interesse an Literatur haben, in Kontakt mit der Welt des Lesens zu bringen.

„Solche Initiativen sind unglaublich wichtig“, sagte Nancy Faeser, „gerade in Zeiten, in denen sich das Lesen und Schreiben für einen Teil unserer Gesellschaft auf E-Mails und WhatsApps zu reduzieren scheint.“

Das Lesen sei eine wesentliche Kernkompetenz, die bei jedem einzelnen Kind geweckt und gestärkt werden müssen. Hier seien vor allem die Grundschulen gefragt, in denen das Fundament für den weiteren Bildungserfolg gelegt werde. „Aber wegen des Lehrkräftemangels gerade in den hessischen Grundschulen fehlt es an der Kapazität für die individuelle Leseförderung. Es fehlt an Klassenzimmern zum Wohlfühlen und an pädagogischen Ganztagsangeboten. Die Landesregierung lässt unsere Grundschulen und die dort tätigen Lehrkräfte in ihrem Bemühen um gerechte Bildungschance für alle alleine“, kritisierte Nancy Faeser.