In der heutigen Plenardebatte zum Gesetzentwurf zur Anpassung der Besoldung der Grundschullehrkräfte erklärte der bildungspolitische Sprecher der SPD-Fraktion im Hessischen Landtag, Christoph Degen:

„Auch Hessen will seinen Grundschullehrkräften künftig A13 zahlen – allerdings erst ab 2028. Mit dem 5-Jahres-Stufenplan schiebt Schwarzgrün die Einführung auf die lange Bank. Das ist angesichts der bisherigen Blockadehaltung in dieser Besoldungsfrage verständlich und zeugt nicht davon, dass CDU und Grüne wirklich hinter dieser Forderung stehen. Es ist aber ärgerlich vor dem Hintergrund, dass die meisten anderen Bundesländer die Einführung von A13 früher umsetzen und damit für angehende Lehrkräfte attraktiver sind. Mit dem Hinauszögern unter fadenscheinigen Argumenten hat Schwarzgrün der Gewinnung von Nachwuchslehrkräften erheblich geschadet. Insofern hat das grüne Wahlgeschenk einen faden Beigeschmack.“ A13 sei aber unabhängig vom Lehrkräftemangel richtig, denn die Arbeit an Grundschulen sei aufgrund der anspruchsvollen und gestiegenen Aufgaben einfach richtig.

Mit dem Gesetzentwurf gehe die Koalition auf eine langjährige Forderung von Gewerkschaften und SPD ein. „Jedem Ende wohnt ein Zauber inne, nämlich dem Ende der Wahlperiode“, so Christoph Degen in Hinblick auf den plötzlichen Sinneswandel der Koalition aus CDU und Grünen, nachdem jahrelange entsprechende Anträge der SPD abgelehnt worden waren. Die Koalition nehme sich der gravierenden Probleme nicht oder nur im Schneckentempo an. Hessen brauche einen Bildungsaufbruch und müsse schneller agieren statt zu reagieren. Letzten Endes sei die Landeregierung davon getrieben, dass fast alle Bundesländer bereits auf dem Weg zu A 13 für alle seien. Die SPD habe 2019 mit ihrem Gesetzentwurf zur Reform der Lehrerbildung auch die Schaffung von gleichen Ausbildungszeiten gefordert, um das Grundschullehramt aufzuwerten und für ausreichend Nachwuchs in diesem Bereich zu sorgen. Insbesondere der Anteil von männlichen Lehrkräften an Grundschulen sei weiter mehr als ausbaufähig. A13 sei ein wichtiger Schritt, aber noch nicht das Ende der Fahnenstange. „Wir brauchen mehr Entlastung und bessere Arbeitsbedingungen, um den Beruf wirklich attraktiv zu machen“, so Degen.