Zu dem Rundschreiben des Innenministers an alle Polizeibeamte in Hessen und zur der „Krisensitzung“ des Ministers an diesem Montag mit 60 Führungskräften der Polizei sagte der Parlamentarische Geschäftsführer der SPD-Fraktion im Hessischen Landtag, Günter Rudolph:

„Der Innenminister ist offensichtlich im Panik-Modus. Das heute bekannt gewordene Rundschreiben des Ministers an die gesamte Polizei in Hessen ist in Form und Inhalt ohne Beispiel. Dass in Teilen der hessischen Polizeibehörden keine angemessene Fehlerkultur herrscht, ist keine neue Erkenntnis, sondern außerhalb der ministeriellen Meinungsblase längst als Tatsache anerkannt. Dass mit dem Fehlverhalten von Beamten nicht angemessen umgegangen wurde und wird, ist das Resultat einer schwachen politischen Führung, die lieber bagatellisiert und wegschaut, statt Fehlentwicklungen entschlossen zu korrigieren. Denn in der Welt von Peter Beuth kann einfach nicht sein, was nicht sein darf. Der Ruf der hessischen Polizei hat nicht allein durch unangemessene, teilweise auch strafbare Handlungen einzelner Polizeibeamter gelitten, sondern auch durch die Unkultur des öffentlichen Schönredens und Herunterspielens, die Minister Beuth zu verantworten hat. Zuletzt hat der Vorfall in Kassel Aufsehen erregt, bei dem Polizeibeamte untätig blieben, als ein Rettungssanitäter einen bewegungsunfähigen Mann auf einer Krankentrage mit der Faust ins Gesicht schlug. Der Innenminister bekundet in seinem Rundschreiben an die hessischen Polizeibeamten, er sei über diesen Vorfall ‚fassungslos‘. Das mag so sein. Immer deutlicher wird aber, dass Minister Beuth vor allem ratlos und hilflos ist und zu einer angemessenen politischen Führung der hessischen Sicherheitsbehörden nicht imstande.“