Der Equal Pay Day, der symbolisch die Einkommenslücke zwischen Frauen und Männern markiert, fällt in diesem Jahr auf den morgigen Mittwoch, den 10. März. Bis zu diesem Tag des Jahres haben die berufstätigen Frauen im Vergleich zu den männlichen Arbeitnehmern statistisch gesehen ohne Lohn gearbeitet. Je früher im Jahr der Equal Pay Day liegt, umso geringer sind die Einkommensunterschiede zwischen Frauen und Männern, der so genannte „Gender Pay Gap“.
„Seit 14 Jahren wird der Equal Pay Day berechnet, der auf sehr leicht verständliche Weise die Lohnlücke zwischen den Geschlechtern beschreibt – und noch immer verdienen Frauen in Deutschland und in Hessen durchschnittlich 18 Prozent weniger als Männer. Das bedeutet: Wir müssen weiter für echte Lohngleichheit kämpfen“, sagte am Dienstag die frauenpolitische Sprecherin der SPD-Fraktion im Hessischen Landtag, Nadine Gersberg.
Die Berechnungen des Statistischen Bundesamtes zu den Einkommensunterschieden zwischen Frauen und Männern belegten, dass sich die Kluft nur sehr langsam schließe, so Gersberg. Zudem drohten die Folgen der Corona-Pandemie die in Sachen Lohngerechtigkeit mühsam errungenen Erfolge zunichte zu machen, so Gersberg: „In der Krise haben viele Frauen den Umfang ihrer Berufstätigkeit reduziert, um angesichts des eingeschränkten Kita- und Schulbetriebs zusätzlichen Aufgaben bei der Kinderbetreuung, beim Unterricht zuhause und bei anderen Familienaufgaben zu übernehmen. Das wird sich bei der Ermittlung des nächsten Equal Pay Day deutlich zeigen, wenn die Politik nicht schnell und nachdrücklich gegensteuert.“
Zu der großen Lohnlücke trage auch bei, dass Frauen es zu selten in die gut bezahlten Führungspositionen von Staat und Wirtschaft schafften, so Nadine Gersberg: „Verpflichtende Frauenquoten, wie die Bundesregierung sie nun auf Drängen der SPD durchsetzt, sind absolut richtig. Ich würde mir wünschen, die Quotenregel würde auf die mittleren Führungsebenen ausgedehnt, denn gerade im hierarchischen Mittelbau scheitern hochqualifizierte Frauen an den gläsernen Decken, die ihrer männlichen Chefs eingezogen haben.“
Sie erwarte, dass die schwarzgrüne Landesregierung mit gutem Beispiel vorangehe, so Gersberg, den auch in den hessischen Ministerien gebe es in den Führungsebenen noch entschieden zu wenige Frauen.
„Im internationalen Vergleich liegt Deutschland bei der Bekämpfung der Lohnunterschiede zwischen Männern und Frauen weit hinten. Um wirklich etwas zu verbessern, brauchen wir einen regelrechten Systemwechsel in der Gleichstellungs-, Familien-, Arbeits-, Renten- und insbesondere auch in der Steuerpolitik“, sagte Nadine Gersberg.