Der Hessische Landtag hat heute auf Antrag der Freien Demokraten über den Umgang mit Wölfen debattiert. Der umweltpolitische Sprecher der SPD-Landtagsfraktion, Gernot Grumbach, hat eine Versachlichung der Debatte gefordert und gleichzeitig auf die gesamtgesellschaftliche Verantwortung und die daraus resultierenden finanziellen Verpflichtungen hingewiesen.

Grumbach sagte am Donnerstag in Wiesbaden:

„Die Debatte, die aktuell um die bei uns lebenden Wölfe geführt wird, ist weniger von Rationalität geprägt und beruht zum Großteil auf fiktionalen Ängsten. Die Länder der EU haben einstimmig die Konsequenzen aus den Folgen aus einseitigen Eingriffen Ökosysteme gezogen und viele Ökosysteme, einschließlich der Großraubtiere, unter einen besonderen Schutzstatus gestellt. Es stimmt, dass wir den Umgang mit Großraubtieren neu lernen müssen. Der Wolf ist auf der einen Seite durch europäisches Recht geschützt, kann jedoch selbstverständlich im Rahmen der Gefahrenabwehr auch bei mehrfachen Rissen von Weidetieren und dauerhaftem Aufenthalt in Siedlungsnähe entnommen werden. Wir dürfen die Tierhalterinnen und Tierhalter nicht alleine lassen und müssen den Herdenschutz und die Schäden durch Risse vollständig finanzieren.“