Der Hessische Landtag hat heute auf Antrag der SPD-Fraktion über die erforderliche Qualitäts- und Fachkräfteoffensive in der frühkindlichen Bildung debattiert. In der Plenardebatte sagte die Fachsprecherin der SPD-Landtagsfraktion für frühkindlichen Bildung, Dr. Josefine Koebe:
„Unsere Kitas können ihren Auftrag nur erfüllen, wenn dort ausreichend viele gut ausgebildete Erzieherinnen und Erzieher arbeiten. Deswegen hat die Regierungskoalition, hat die neue Landesregierung beschlossen, die Arbeit in den Kindertagesstätten so attraktiv zu machen, dass sich wieder mehr Menschen für den Beruf der Erzieherin oder des Erziehers entscheiden – und zwar mit Freude und aus Überzeugung, nicht aus Mangel an Alternativen.
Dazu brauchen wir, brauchen die Kitas, braucht das Land bessere Rahmenbedingungen für die Beschäftigten.
Der Kern dieser Verbesserungen besteht vor allem in mehr Personal. Das wiederum lässt sich nur gewinnen, wenn die Arbeit in Kindertagesstätten insgesamt attraktiver wird. Dazu zählen zum Beispiel die Entlastung der Beschäftigten von administrativen Aufgaben durch zusätzliche Verwaltungs- und Hilfskräfte, die Festlegung von mittelbarer pädagogischer Arbeit und qualitätsförderndem Einsatz von multiprofessionellen Teams und geeignete Fortbildungsmaßnahmen für die Fachkräfte. Gleichzeitig wird eine umfangreiche Fachkräfteoffensive aufgelegt und die bewährte Ausbildungsform der praxisintegrierten vergüteten Erzieherausbildung weiter um weitere 600 auf 1.000 geförderte Ausbildungsplätze im Jahr 2025 aufstockt. Die dazu erforderlichen Ausgaben müssen wir als gesamtgesellschaftlich sinnvolle Investition in die Zukunft unserer Kinder betrachten, mit denen das Land Hessen die Kita-Träger nicht alleine lassen darf.
Es braucht außerdem langfristige Maßnahmen, die wir in der Regierungskoalition im Laufe der Wahlperiode angehen wollen: Zum Beispiel der Ausbau der Kapazitäten an den Fachschulen, die vollständige Schulgeldfreiheit oder die stufenweise Abschaffung der Elternbeiträge.
Kinder brauchen eine gute, verlässliche frühkindliche Förderung und Bildung, wir brauchen die Besten für die Jüngsten. Ohne nachhaltige Verbesserungen der Arbeitsbedingungen und eine Entlastung der Beschäftigten in jeder Hinsicht wird sich die Situation in den hessischen Kitas nicht verbessern.“