Als „Hohn“ bezeichnete der bildungspolitische Sprecher der SPD-Landtagsfraktion, Christoph Degen, den Antrag zur Bedeutung der Bildungssprache Deutsch, den CDU und Grüne heute ins Plenum eingebracht haben.

Über die Bedeutung der deutschen Sprache für den schulischen Erfolg bestehe kein Zweifel, so Degen. Es seien aber gerade CDU und Grüne, welche die größten Kürzungen in der Geschichte des Landes hierfür zu verantworten hätten.

2015 hätten CDU und Grüne die Stunden, welche eine sogenannte Intensivklasse erhält, an den weiterführenden Schulen von 25 auf 22 Stunden gekürzt, an den Grundschulen sogar auf 18 Stunden. Zudem seien es CDU und Grüne gewesen, die immer wieder den Vorschlag der SPD abgelehnt hätten, das Schulbesuchsrecht für junge Menschen, die über gebrochene Bildungsbiographien verfügen, auf 27 Jahre zu verlängern.

„Auch sind es CDU und Grüne gewesen, die in der vergangenen Wahlperiode 140 Stellen an Grundschulen abgebaut haben, die speziell für einen differenzierten Unterricht gedacht waren. Und gerade an Grundschulen werden nun mal die Grundlagen für das Beherrschen der deutschen Sprache in Wort und Schrift gelegt“, erinnerte Degen.

Zum Erlernen der deutschen Sprache gehöre für Menschen, die Deutsch als Zweitsprache lernen, auch ein sicheres Verständnis der eigenen Herkunftssprache. Der herkunftssprachliche Unterricht in Verantwortung des Landes sei jedoch unter CDU-Verantwortung fast vollständig platt gemacht worden, so Degen. Heute bestehe er lediglich außerhalb der staatlichen Schulaufsicht durch Lehrkräfte von Konsulaten ausländischer Staaten fort.

Die Einführung einer zusätzlichen Deutschstunde in der Grundschule sei grundsätzlich richtig, weil kein Bundesland weniger Unterricht an seinen Grundschulen anbiete als Hessen. Allerdings sei jetzt schon klar, dass die dafür erforderlichen neuen Stellen gar nicht von ausgebildeten Lehrkräften besetzen werden könnten, weil die Landesregierung jahrelange bei der Lehrerbedarfsplanung geschlafen habe.

„Besonders peinlich für den Kultusminister ist zudem, dass einerseits die Regierungsfraktionen in ihrem Antrag zu Recht besonderen Wert auf das Erlernen einer gut lesbaren, flüssigen Handschrift legen, dass andererseits aber ‚Minister Ahnungslos‘ Lorz erst vor knapp einem Jahr auf meine Anfrage (Drucksache 20/31) zugeben musste, dass sein Ministerium – anders als in Rheinland-Pfalz – keine Ahnung hat, welche verschiedenen Formen der Schreibschrift überhaupt an unseren Grundschulen vermittelt werden“, so Degen.