Im Vorfeld der morgigen Sitzung des Untersuchungsausschusses Hanau, in der einer der wichtigsten Zeugen – der hessische Innenminister Peter Beuth (CDU) – vernommen wird, haben die Angehörigen und die Überlebenden des rassistischen Terroranschlags vom 19. Februar 2020 weiterhin Aufklärung gefordert und Behördenversagen angeprangert. Die stellvertretende SPD-Fraktionsvorsitzende und Obfrau im Untersuchungsausschuss, Heike Hofmann, sagte dazu heute in Wiesbaden:

„Wir unterstützen die Forderungen der Angehörigen nach lückenloser Aufklärung und danach, dass die Verantwortlichen Fehler eingestehen. Innenminister Peter Beuth hat morgen eine der letzten Chancen, die Verharmlosungskultur zu beenden und sich für das Organisationsverschulden beim Notruf und für weitere Versäumnissen im polizeilichen Einsatz zu entschuldigen und letztendlich die daraus nötigen Konsequenzen zu ziehen.

Wir kritisieren ebenso wie die Angehörigen und Überlebenden des Anschlags, dass durch die Mehrheit von CDU und Grünen beschlossen wurde, den Abschlussbericht erst nach der Landtagswahl am 8. Oktober zu veröffentlichen. Wir forderten deshalb eine Veröffentlichung vor dem Wahltag, damit die Menschen im Land frühzeitig erfahren, welche Schlüsse die einzelnen Fraktionen aus der Arbeit des Untersuchungsausschusses ziehen und welche Konsequenzen sie fordern.“