Der wirtschaftspolitische Sprecher der SPD-Fraktion im Hessischen Landtag, Tobias Eckert, hat den Vergleich zwischen Landesregierung und Umweltverbänden zur Stickoxidproblematik in Darmstadt kritisiert. Die schwarzgrüne Landesregierung, die Deutsche Umwelthilfe (DUH) und der Verkehrsclub Deutschland (VCD) hatten zuvor mitgeteilt, sie hätten sich auf Maßnahmen zur Luftreinhaltung in Darmstadt geeinigt. Bestandteil dieses Vergleichs sind auch Fahrverbote für zwei besonders stark befahrene Straßen.
Eckert sagte: „Die Landesregierung hat vor der Landtagswahl getönt, mit ihr werde es keine Fahrverbote geben. Wir halten fest: Versprochen – gebrochen. Zwei wichtige innerstädtische Verkehrsachsen in Darmstadt werden ab Sommer 2019 nun doch mit einem Fahrverbot belegt – und zwar nicht nur für alle Diesel bis einschließlich EURO 5, sondern auch für ältere benzingetriebene Fahrzeuge bis EURO 2. Wie das Durchfahrtverbot organisiert und kontrolliert werden soll, bleibt das Geheimnis der Beteiligten. Vielfältige Ausnahmen für Anlieger, Handwerker und die kommunalen Versorgungsdienste machen das Ganze weder wirksamer noch übersichtlicher. Die Landesregierung ist einen faulen Kompromiss eingegangen, der das Leben der Menschen komplizierter und die Luft mit größter Wahrscheinlichkeit nicht sauberer macht. Mit dem teilweisen Fahrverbot hat Schwarzgrün das erste Wahlversprechen gebrochen, noch bevor die neue Legislaturperiode überhaupt begonnen hat. Für alles, was nun an Unannehmlichkeiten auf sie zukommt, können sich die Menschen in Darmstadt bei CDU und Grünen bedanken, die lange genug Zeit gehabt hätten, um einen besseren ÖPNV zu organisieren und einen wirksamen Luftreinhalteplan auf den Weg zu bringen.“