Der Hessische Landtag hat heute über die digitale Bildung debattiert. In der Plenaraussprache warf die SPD-Abgeordnete Kerstin Geis der Landesregierung vor, die Digitalisierung der Schulen seit Jahren zu verschleppen und sich damit an den Zukunftschancen hessischer Schülerinnen und Schüler zu vergehen.

Bereits 2016, so Kerstin Geis, habe sich auf Drängen der SPD-Fraktion eine Enquetekommission des Hessischen Landtags mit dem Thema digitale Bildung auseinandergesetzt und gute Handlungsempfehlungen für die Landesregierung erarbeitet.

Geis sagte: „Beschlossen wurde das 2018 und seither warten wir auf kraftvolle Initiativen. Dabei wäre es so wichtig, dass über 30 Jahre nach der Öffnung des World Wide Web und der damit verbundenen rasanten Transformation unseres gesamten Lebens, sich jemand verantwortlich fühlt, das Ganze auch an die Schulen zu bringen. Deswegen bringt die SPD-Fraktion einen eigenen Vorschlag ein, wie man die große Herausforderung schultern kann, die die digitale Welt den Schulen und allen Akteuren aufbürdet. Die Realität zeigt, dass die Schulen aber auch die hessischen Schulträger auf ihrem Weg in die digitale Welt Entlastung und Unterstützung brauchen.

Ein ‚Zentrum für Bildung in der digitalen Welt‘ soll deswegen als zentrale Anlaufstelle für Schulträger, Schulen und Lehrkräfte die notwendige Logistik sowie Aus- und Fortbildung des notwendigen Personals übernehmen. Das Zentrum soll den Aufbau und Ausbau der technischen Infrastruktur steuern, ein Landesmedienkonzept erarbeiten und für geschultes technisches als auch pädagogisches Personal sorgen.

Denn wir wollen die Schulen nicht im Stich lassen mit der Mammutaufgabe Digitalisierung, sondern ein zentrales und zuverlässiges Allround-Service-Paket bieten. Die Digitalisierung kann zu einem Gerechtigkeitsmotor werden, wenn man die Entwicklung aktiv gestaltet. Corona hat uns gezeigt, wie ungleich die digitalen Möglichkeiten verteilt sind. Die SPD nimmt die Herausforderung an, jetzt müssen sich nur noch CDU und Grüne entschließen, auch einmal tätig zu werden und den Ball aufzunehmen.“