Zum heutigen Bericht der Hessenschau über den Ausschluss eines HIV-infizierten Studierenden der Zahnmedizin an der Universität Marburg erklärt die gesundheits- und wissenschaftspolitische Sprecherin der SPD-Fraktion im Hessischen Landtag, Dr. Daniela Sommer:

„Nicht nur der Fall des HIV-Infizierten aus Marburg, der seit Monaten in den sozialen Medien Thema ist und nicht gelöst wurde, sondern auch die Begleitumstände des Falles sind unfassbar. Ein HIV-Status ist eine Sache zwischen Betriebsarzt bzw. -ärztin und Studierendem, die sonst niemanden etwas angeht. Auch gibt es offenbar aus wissenschaftlicher Sicht keinen Grund, den Studierenden von der zahnärztlichen Praxis auszuschließen. Dass die Universität Marburg hier andere Maßstäbe anlegt, ist nicht nachvollziehbar. Nach Angaben der deutschen Aids-Hilfe scheint dies auch kein Einzelfall zu sein.“

Unglaublich sei in dem Fall, dass die zuständigen Minister Dorn und Klose den Studierenden offenbar abblitzen ließen. Im Bericht der Hessenschau heißt es, dass sich der Studierende an die Ministerien gewandt, aber keine Unterstützung von dort erhalten habe. „Wenn dem so ist, und das werden wir erfragen, ist das ein weiterer Skandal. Was nützen die Appelle eines Gesundheitsministers zum heutigen Welt-Aids-Tag, bestehende Angebote niedrigschwellig und barrierefrei zu machen und an die Bedarfe der Betroffenen anzupassen, wenn sein Haus die Betroffenen nicht einmal anhört“, so Dr. Sommer.