In der heutigen Sitzung des Untersuchungsausschusses zur Aufklärung des Attentats von Hanau hat der Bruder des ermordeten Gökhan Gültekin, Cetin Gültekin, ausgesagt, dass die Angehörigen der Opfer weder in der Tatnacht noch im Nachgang über das Geschehene von den Behörden und zuständigen Stellen informiert worden seien.
Die Obfrau der SPD-Fraktion im Untersuchungsausschuss Heike Hofmann: „Die Opfer fühlen sich von der Landesregierung alleine gelassen und nicht informiert. Sie möchten, dass Verantwortung übernommen wird.“
Die Angehörigen seien fünf Tage nach der Tat im Ungewissen darüber gelassen worden, was mit ihren Kindern, bzw. Geschwistern, geschehen sei. Ebenso seien sie nicht über die Obduktion der Leichen informiert worden und neben einem fehlenden Informationsfluss habe es keine umfassende Betreuung der Angehörigen gegeben. „Die erhaltenen Hilfen für die Angehörigen sind, sodenn überhaupt geschehen, lückenhaft“, so Hofmann.
In Zukunft müsse an der Art und Weise der Betreuung von Opfern und Angehörigen schwerer Straftaten gearbeitet werden. Hilfen müssten ausgebaut werden. Heike Hofmann: „Am Beispiel Hanau sehen wir, dass die bisherigen Regelungen nicht im Geringsten ausreichen. Die Ahnungslosigkeit, das ewige Warten sowie das Anfordern-Müssen von Informationen hat den psychischen Zustand der Angehörigen nur verschlimmert. Hier besteht dringender Handlungsbedarf.“