Mehr als eine Million Menschen waren allein in Auschwitz in einem beispiellosen Vernichtungswillen ermordet worden. Am 27. Januar 1945 wurde das Vernichtungslager Auschwitz von sowjetischen Soldaten befreit. „Auschwitz“ und der nationalsozialistische Rassenwahn läßt uns heute noch den Atem vor Abscheu und Entsetzen stocken. Zum Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus am morgigen Donnerstag warnt der Vorsitzende der SPD-Fraktion im Hessischen Landtag, Günter Rudolph, davor, das damals Geschehene, nicht zu vergessen. „Erinnern ist nicht nur Aufgabe des Verstandes, sondern auch der Herzen. Auch nach einer friedlichen und demokratischen Entwicklung bedürfen Menschen der Widerstandskraft, welche auch in außergewöhnlichen Zeiten Bestand haben muss. Unsere Demokratie, Toleranz und Rechtsstaatlichkeit sind starke Abwehrkräfte.“

Unser Gedenken sei an diesem Tag bei den Millionen von Opfern dieses unsäglichen Mordens. Juden, Sinti und Roma, Homosexuelle, Behinderte, Kriegsgefangene. Doch solle sich unser Gedenken nicht nur auf diesen einen Tag beschränken, denn auch nach der Befreiung von Auschwitz ging das Morden bis zum endgültigen Zusammenbruch des Nationalsozialismus weiter.

„Praktische Politik soll nicht die alltägliche Aufgabe des Erinnerns ersetzen. Politik der Ausgrenzung muss eine deutliche Absage erteilt werden, denn jede Mitbürgerin und jeder Mitbürger weiß, wohin Ausgrenzung führen kann. Völkermord ist Teil der deutschen Geschichte, aus der wir aber heute und in Zukunft lernen können. Wir schulden den Opfern unser Gedenken, unser Erinnern. Nicht nur an diesem Tag, aber an diesem Tag besonders“, so Rudolph.