Bei Kindern unter 14 Jahren kommt es immer häufiger vor, dass sie pornographische Bilder oder Videos verbreiten. Das bestätigt die Antwort des Ministeriums für Soziales und Integration auf die Kleine Anfrage der SPD-Landtagsabgeordneten Angelika Löber zum Gebrauch von Smartphones bei unter 14-Jährigen.
Demnach ist die Anzahl der Kinder unter 14 Jahren, die pornographisches Material über ihre Smartphones oder Computer verbreitet haben, von 29 im Jahr 2017 auf 75 im Jahr 2018 gestiegen. „Das sind Zahlen, die die Landesregierung zum Handeln auffordern sollten. Es kann nicht sein, dass sich innerhalb so kurzer Zeit die Zahl der Kinder, die mit pornographischem Material in Kontakt gekommen sind und es auch noch weiterverbreitet haben, mehr als verdoppelt hat“, so Löber. Die Abgeordnete fordert die Regierung auf, bessere Schutzmaßnahmen für die Minderjährigen zu entwickeln und sich der Sonderstellung des Smartphones durch seine Allgegenwärtigkeit bewusst zu werden. „Die bis dato bestehenden Schutzmaßnahmen für Kinder unter 14 Jahren sind in Anbetracht der Risiken, die mit der Digitalisierung einhergehen, in keiner Weise zeitgemäß“, stellt die Abgeordnete fest.
Ebenfalls lässt sich eine Steigerung der erfassten Fälle, bei denen pornographische Bilder oder Videos von Minderjährigen verbreitet wurden, erkennen. Während im Jahr 2017 noch 415 Tatverdächtige Bilder und Videos mit pornographischen Inhalten von Minderjährigen in Hessen verbreitet haben, beläuft sich diese Zahl im Jahr 2018 bereits auf 524. „Das ist ein mehr als besorgniserregender Anstieg“, konstatiert Löber.
Ein Verbot von Smartphones für Kinder unter 14 Jahren, wie es von mancher Seite bereits gefordert wurde, erachtet Löber als nicht sinnvoll. Es sei wichtig, die Minderjährigen nicht von der Digitalisierung auszuschließen. Zu ihrem Schutz sollten sie frühzeitig an Inhalte des Internets herangeführt werden und lernen, mit den Gefahren die damit verbunden sein können, umzugehen. Als ersten möglichen Schritt wünscht sich die Abgeordnete besser und breiter angelegte Aufklärungskampagnen für Eltern und Kinder, die diese im Umgang mit Smartphones umfassender sensibilisieren.