Die hessische Filmwirtschaft sieht sich mit deutlichen Problemen konfrontiert. Das geht aus einer Antwort der Hessischen Landesregierung auf eine Kleine Anfrage (Drucksache 20/903) der medienpolitischen Sprecherin der SPD-Fraktion im Hessischen Landtag, Angelika Löber, zur Filmförderung in Hessen hervor.

 

Löber sagte dazu am Mittwoch in Wiesbaden: „In den Gewerken herrscht ein so massiver Fachkräftemangel, dass es zu Verzögerungen bei Filmproduktionen kommt. Das ist aber nur die Spitze des Eisbergs. Teilweise werden durch den Fachkräftemangel sogar die Dreharbeiten von Filmproduktionen in andere Bundesländer verlegt. Es kann nicht sein, dass Dreharbeiten aufgrund von Fachkräftemangel nicht in Hessen stattfinden können. Die Landesregierung ist in der Pflicht, zu handeln.“

 

Das Ministerium für Wissenschaft und Kunst habe in der Antwort bestätigt, dass sowohl im Bereich Kamera, Ton und Bildverarbeitung, sowie Beleuchtung und Sound Design Arbeitskräfte fehlten. „Allerdings wird in keiner Weise beantwortet, welchen Umfang dieser Fachkräftemangel tatsächlich hat und welche Maßnahmen die Landesregierung dagegen ergreifen möchte. Die Landesregierung hofft, mit ihrem Schweigen das Ausmaß der Situation unter den Tisch kehren zu können. Wir werden aber keine Ruhe geben, bis sinnvolle Schritte gegen den Fachkräftemangel in die Wege geleitet werden“, sagte Löber.

 

Ferner kritisiert Löber, dass es von dem Ministerium zwar heiße, dass in Zukunft Anreize zur Gründung von Filmproduktions- oder Filmdienstleistungsunternehmen gesetzt werden sollten, um die Lücke des Produktionsvolumens auf dem freien Markt zu schließen, aber in keiner Silbe darauf eingegangen werde, welche Form diese Anreize tatsächlich haben sollten. „Mit reinen Floskeln kommen wir hier definitiv nicht weiter. Es braucht strukturierte und durchdachte Maßnahmen, um das Problem in der hessischen Filmwirtschaft in den Griff zu bekommen“, sagte Angelika Löber.

Kleine Anfrage zur Filmförderung in Hessen