Zu der Tarifeinigung im öffentlichen Dienst in Hessen erklärt die Parlamentarische Geschäftsführerin und innenpolitische Sprecherin der SPD-Fraktion im Hessischen Landtag, Lisa Gnadl:
„Das Ergebnis der Tarifverhandlungen für die Angestellten des öffentlichen Dienstes in Hessen schafft einen guten Ausgleich zwischen den Interessen der Beschäftigten und denen des Landes. Dass sich der Abschluss ganz überwiegend an dem orientiert, was die Tarifgemeinschaft der Länder zuvor für die anderen Bundesländer vereinbart hat, ist dabei kein Makel.
Herausheben möchte ich die geplante Anhebung der Zulagen, mit der Hessen zu einem attraktiveren Arbeitgeber für besonders gesuchte Fachkräfte wird – und die Fortführung des Landestickets für die Beschäftigten des öffentlichen Dienstes. Die Gerüchte über dessen Abschaffung, die dieser Tage im Umlauf waren, sind damit als Falschmeldungen entlarvt.
Dass es möglich war, ohne Streiks und in nur drei Verhandlungsrunden zu einem für beide Seiten tragbaren Ergebnis zu kommen, belegt, dass die Tarifpartner im öffentlichen Dienst des Landes Hessen zum Kompromiss fähig und bereit sind. Der neuen Landesregierung aus CDU und SPD war es wichtig, die Verhandlungen mit den Gewerkschaften auf Augenhöhe zu führen. Dafür, dass er genau das getan hat, möchte ich mich beim Verhandlungsführer des Landes, Innenminister Prof. Dr. Roman Poseck, bedanken.
Mit dem heute Nacht vereinbarten Tarifabschluss stärkt das Land Hessen seine Attraktivität als Arbeitgeber und drückt seine Wertschätzung für die Beschäftigten aus. Wir werden dafür sorgen, dass der Abschluss zeit- und inhaltsgleich für die hessischen Beamten übernommen wird. Das dazu erforderliche Gesetz werden die Regierungsfraktionen von CDU und SPD im Hessischen Landtag zeitnah auf den Weg bringen.“
Info:
Folgende Ergebnisse wurden im Einzelnen erzielt:
- 3000 Euro einmaliger steuerfreier Inflationsausgleich in drei Tranchen am 15. März, 1. Juli und 1. November 2024
- 200 Euro monatlich mehr Gehalt ab Februar 2025
- 5,5 Prozent monatlich mehr Gehalt ab August 2025
- Die Jahressonderzahlung wird für die Entgeltgruppen 1-8 auf 90 % und für die Entgeltgruppen 9a-16 auf 60 % angehoben.
- Fachkräfteoffensive: Zulagen für Fachkräfte wie zum Beispiel Ärztinnen, Zahnärzte, IT-Expertinnen, Techniker, Laboranten und Ingenieure werden deutlich angehoben, damit Hessen im Wettbewerb um die besten Köpfe auch weiterhin konkurrenzfähig bleibt. Gleichzeitig hat sich das Land Hessen mit den Gewerkschaften darauf verständigt, die in die Jahre gekommene Entgeltordnung zu evaluieren.
- Freizeit statt Geld: Beschäftigte können weiterhin einen Teil ihrer Jahressonderzahlung in zwei freie Tage umwandeln. Die Regelung wäre 2024 ausgelaufen.
- Elterntage: Eltern können nach einer Adoption von Kindern bis zum 3. Lebensjahr – wie bei der Geburt von Kindern – einen Tag Freistellung und bis zu acht Elterntage nehmen.
- Studentische Hilfskräfte: u.a. Ausweitung unbefristeter Beschäftigungsverhältnisse für wissenschaftliche und künstlerische Beschäftigte.
- Gewerkschaftliches Engagement wird mit weiteren Freistellungsregelungen honoriert.