Der Vorsitzende der SPD-Fraktion im Hessischen Landtag, Tobias Eckert, kritisiert die Entscheidung des Automobilzulieferers Continental, zwei seiner hessischen Werke zu schließen und allein in Hessen mehr als 1.000 Arbeitsplätze zu streichen.

Eckert sagte dazu am Mittwoch in Wiesbaden:

„Was bei Continental passiert, zeigt die problematische Seite der Transformation am Beispiel der Automobilindustrie und ihrer Zulieferer. Die Digitalisierung, die Dekarbonisierung und der demografische Wandel machen Anpassungsprozesse in allen Branchen der deutschen und der hessischen Wirtschaft nötig. Entscheidend ist aber, dass diese Prozesse intelligent und zukunftssicher gestaltet werden.

Viele Unternehmen betrachten den Fachkräftemangel als eine der größten Gefahren für ihren künftigen Erfolg. Continental aber will Werke schließen und Arbeitsplätze für bestens qualifizierte Fachkräfte abbauen. Dabei sollte ein international agierender Milliardenkonzern, der mit seinen intelligenten technischen Lösungen wirbt, eigentlich das Potenzial für weitsichtigere Managemententscheidungen haben.

Bei Continental geht es offensichtlich gar nicht um eine Anpassung an aktuelle Veränderungen des Marktes, sondern um die weitere Maximierung des Konzerngewinns und des Börsenwerts. Immerhin hat Continental erst vor drei Wochen stolz mitgeteilt, dass der operative Gewinn im vergangenen Jahr um ein Drittel gestiegen sei – auf 2,5 Milliarden Euro.

Vor diesem Hintergrund ist die Ankündigung, die Werke in Wetzlar und Schwalbach zu schließen, durchaus befremdlich. Meine Fraktion und ich teilen die Verärgerung der Belegschaft, der Betriebsräte und der Gewerkschaften über die geplanten Werksschließungen. Und wir unterstützen den hessischen Wirtschaftsminister Kaweh Mansoori dabei, eine aktive Industriepolitik wieder zu einem Markenkern der hessischen Landesregierung zu machen.

In Zukunft muss es möglich sein, die Transformation in den Unternehmen in unserem Land besser und klüger zu gestalten als bei Continental. Mit Hilfe des kommenden Hessenfonds und gemeinsam mit der heimischen Wirtschaft wird die Koalition aus CDU und SPD hier Lösungen zu finden, die Arbeitsplätze sichern statt sie zu vernichten.“