Im Zuge des Equal Care Days am 29. Februar 2024 fordert die frauenpolitische Sprecherin der SPD-Landtagsfraktion, Nadine Gersberg, eine gerechte Verteilung der Kümmer- und Sorgearbeit. Nadine Gersberg sagte:
„Kinder betreuen, Angehörige pflegen, Wohnung putzen, kochen, einkaufen und kümmern: Das alles ist Care Arbeit und die wird in Deutschland noch immer überwiegend von Frauen geleistet. Im Durchschnitt wenden sie 52,4 Prozent mehr Zeit für die Kindererziehung, die Hausarbeit oder die Pflege von Angehörigen auf und das unbezahlt. Im Jahr 2013 hat das Statistische Bundesamt diese Sorgearbeit genauer untersucht und ist zu diesem Ergebnis gekommen: Würde diese Arbeit mit dem Mindestlohn bezahlt werden, dann fiele das Bruttoinlandsprodukt Deutschlands um circa ein Drittel höher aus.“
Diese unsichtbare Arbeit habe für viele Frauen teure Konsequenzen, wie beispielsweise Altersarmut. „Wenn Frauen und Mütter in Teilzeit arbeiten, um sich Zuhause um alles kümmern zu können, dann fällt auch die Rente entsprechend gering aus. Das ist ein Teufelskreis, denn Männer verdienen oft mehr als Frauen und es ist finanziell manchmal nicht anders machbar für die Familien, als dass der Mann, und nicht die Frau, in Vollzeit arbeitet“, sagt Gersberg und fordert: „Was wir brauchen ist ein größeres Bewusstsein in unserer Gesellschaft über den Umfang und die damit einhergehende Last von Care Arbeit. Wir benötigen eine gleichberechtigte Verteilung von Sorgearbeit und Einkommen zwischen den Geschlechtern. Wir werben daher für mehr Verantwortungsübernahme von Männern in diesem Bereich.“
Auch die Landesregierung thematisiere die Problematik in ihrem Koalitionsvertrag und kündige darin nicht nur Maßnahmen zur Entlastung, sondern auch eine Kampagne an. „Die stark belasteten Frauen sind häufig zu gestresst und müde, um zu demonstrieren und sich Aufmerksamkeit zu verschaffen. Sie brauchen eine politische Lobby und das sind wir“, so Gersberg abschließend.