„Wir nehmen erfreut zur Kenntnis, dass die Landesregierung dazu gelernt hat und für das Wintersemester 2020/21 in Kürze eine Verordnung für eine zentrale Freiversuchsregelung im Hochschulbereich erlassen wird. Das befürworten wir ausdrücklich. Die Koalition greift damit die Forderung von Studierenden mehrerer Universitäten auf, die sich für eine entsprechende Regelung ausgesprochen haben“, erklärte die hochschulpolitische Sprecherin der SPD-Landtagsfraktion, Dr. Daniela Sommer, heute in Wiesbaden. Auch im Wintersemester herrschten aufgrund der Corona-Krise keine regulären Studienbedingungen. Die Maßnahmen zur Eindämmung des Corona-Virus wirkten sich auf den gesamten Hochschulbetrieb aus. Den Studierenden dürften dadurch aber keine Nachteile entstehen.

Vor ein paar Monaten habe Schwarzgrün den Vorschlag der SPD-Fraktion für eine Freiversuchsregelung für das Sommersemester 2020 im Ausschuss für Wissenschaft und Kunst noch als nicht zielführend abgelehnt und argumentiert, dass das Sache der Hochschulen sei. Damals sei die Abwägung zwischen Hochschulautonomie und Regelungsfähigkeit des Landes in Corona-Zeiten in Richtung Hochschulautonomie ausgefallen. Jetzt im Kommunalwahlkampf habe die schwarzgrüne Koalition offenbar ihre Meinung geändert. „Das sieht ganz stark nach einem Wahlkampfmanöver aus, um an den Hochschulstandorten auf Stimmenfang zu gehen“, kritisiert Sommer. Die SPD befürworte aber diese Kehrtwende: „Es ist gut, dass Hessen dem Beispiel anderer, sozialdemokratisch geführter Bundesländer, wie Rheinland-Pfalz, Hamburg oder Mecklenburg-Vorpommern  folgt, die bereits entsprechende  Frei- und Fehlversuchsregelungen per Erlass geregelt haben.“