Der hessische Sozial- und Integrationsminister Klose hat heute Maßnahmen zur Unterstützung von Kindern und Jugendlichen in der Pandemie vorgestellt.

Dazu die sozialpolitische Sprecherin der SPD-Fraktion im Hessischen Landtag, Lisa Gnadl: „Grundsätzlich begrüßen wir, dass der Landessozialminister nun auch endlich ein Programm zum Ausgleich der coronabedingten Nachteile für Kinder und Jugendliche in Hessen vorlegt. Leider reagiert die hessische Landesregierung seit Beginn der Pandemie immer nur zeitverzögert, statt zu agieren. Auf Druck der SPD hat der Bund ja bereits Mitte Mai sein zwei Milliarden schweres Aufholprogramm auf den Weg gebracht und auch jetzt hat es wieder des Anstoßes durch den Bund bedurft, dass sich in Hessen etwas bewegt.“

Klose kündigte eine Förderung von Begegnungspartys an, bei denen sich Kinder und Jugendliche „Räume symbolisch zurückholen sollen“. Dies sei zwar „eine nette Idee, aber bei 50 Veranstaltungen in ganz Hessen wird die Reichweite dieser Aktion sehr begrenzt sein“, so Gnadl. „Es ist wichtig, sich nicht auf symbolisches Handeln zu beschränken, sondern langfristig angelegte Programme aufzulegen, von denen alle Kinder und Jugendliche in Hessen profitieren.“ Programme müssen vor Ort personell gestemmt werden können und das Land müsse sich dauerhaft an Kosten beteiligen und die Kommunen unterstützen. An allen hessischen Schulen müsse ein bedarfsdeckendes Angebot an Schulsozialarbeit und schulpsychologischer Betreuung sichergestellt werden. Ebenso müsse man die Anzahl an Familienzentren deutlich erhöhen. Die Fachberatungsstellen gegen sexualisierte Gewalt an Kindern und Jugendlichen müssen eine verlässliche Finanzierungszusage für mehr qualifiziertes Personal und mehr Präventions-und Beratungsarbeit durch das Land erhalten.

„Die Folgen von Corona werden uns alle noch eine lange Zeit beschäftigen. Gerade bei Kindern und Jugendlichen zeigt die Pandemie schreckliche Auswirkungen. Wir vermissen eine langfristige Planung, die sich auch in den anstehenden Beratungen des Landeshaushalts widerspiegeln muss. Der Landessozialminister sollte die Sommerpause nutzen, um ein hessisches Maßnahmenpaket vorzulegen, das über kurzfristige Angebote hinausgeht. Die hessischen Kinder und Jugendlichen dürfen das von ihrem Minister erwarten“, so Gnadl.