Die hessische Landesregierung hat angekündigt, 980.000 Euro zur Verfügung zu stellen, um Unterstützungsangebote für Studierende zu finanzieren, mit denen negative fachliche, soziale und psychische Folgen der Corona-Pandemie abgefedert werden sollen. Die Parlamentarische Geschäftsführerin und hochschulpolitische Sprecherin der SPD-Fraktion im Hessischen Landtag, Dr. Daniela Sommer, nannte das Angebot einerseits richtig, aber andererseits enttäuschend.

Dr. Sommer sagte am Mittwoch in Wiesbaden: „Wenn die zuständige Ministerin Angela Dorn von den Grünen nun auch erkennt, dass die Corona-Krise viele Studierende erheblich belastet, ist das aller Ehren wert. Jedes zusätzliche Angebot an fachlicher Betreuung, an Coachings oder an psychologischer Hilfe findet unsere Unterstützung. Allerdings werden die angekündigten Mittel nicht besonders lange reichen, vielmehr sehen wir hier wieder den berühmten Tropfen auf dem heißen Stein. Sollte die Landesregierung tatsächlich über die fachliche Seite des Studienerfolgs hinausdenken und auch das emotionale und gesundheitliche Wohlbefinden der Studierenden in den Blick nehmen, dann braucht es dazu mehr als eine allenfalls symbolhafte Summe.“

Wichtig sei, dass sich die Landesregierung selbst zügig einen Überblick über die Lage und die Bedarfe der Studierenden verschaffe – schon um die erkennbaren Wissenslücken der Landesregierung in Bezug auf die Lebenswirklichkeit der Studierenden zu schließen. Dr. Sommer sagte, sie sei sicher, dass die Studierenden einen erheblichen Bedarf an weitergehenden Hilfsmaßnahmen hätten. „Mit der Corona-Pandemie, die das Leben seit zwei Jahren einschränkt, ist die mittel- und langfristige Perspektive viele Studierenden zusammengebrochen. Eine solche Perspektive zu erneuern und mit Leben zu füllen, erfordert eine stimmige politische Konzeption, nicht nur Geld. Davon ist aktuell leider nichts zu sehen“, so Dr. Daniela Sommer.