Frauen in der Filmbranche beklagen deutschlandweit, dass sie bei geförderten Filmen unterrepräsentiert sind. Dazu erklärt die frauenpolitische Sprecherin der SPD-Fraktion im Hessischen Landtag, Nadine Gersberg:
„Die Große Anfrage der SPD-Fraktion geht der Frage nach, wie es um die Gleichberechtigung der Geschlechter in der hessischen Filmförderung bestellt ist. Die Antwort der schwarzgrünen Landesregierung zeigt jedoch eindeutig auf, dass hier viel Handlungsbedarf besteht.“
Dass Frauen bei geförderten Filmen unterrepräsentiert seien, reiche von der geringeren Anzahl an weiblichen als männlichen Hauptrollen, über die wenigen Regisseurinnen und Produzentinnen bis hin zum Alters-Gap auf der Leinwand.
„In Hessen stehen wir dem gleichen Problem gegenüber. Frauen haben seit 2016 gerade mal bei 38 Prozent der geförderten Filme Regie geführt.“ So führten auch bei den Produzentinnen und Produzenten Männer mit 62 Prozent und bei den Drehbuchautorinnen und Drehbuchautoren wiederum Männer mit 55 Prozent. Dies spiegele sich bei der Vergabe der Fördermittel wider. Frauen erhielten lediglich 38 Prozent der seit 2016 vergebenen Fördermittel. Erschreckend sei, dass die schwarzgrüne Landesregierung auf mehrere Fragen keine oder keine ausreichende Antwort geliefert habe.
Auch auf die Fragen, wer auf der Leinwand zu sehen und wie die Hauptrollen zwischen den Geschlechtern und Altersgruppen verteilt seien gab es keine Antworten. Ebenso sei das Thema der Diversität nicht beantwortet worden. „Uns sind allerdings die Fragen nach der Verteilung der Hauptrollen und der Diversität überaus wichtig. Diese werden wir von der Landesregierung einfordern. Chancengleichheit muss sowohl vor als auch hinter der Kamera gefördert werden. Wir sind gespannt, wie das Diversitätskonzept letztendlich ausgestaltet sein wird. Wir als SPD-Fraktion werden eine weitere Initiative einbringen, um ein vollumfängliches Bild über die Situation der hessischen Filmförderung zu erhalten. Doch scheinbar spielt Geschlechtergerechtigkeit in der hessischen Filmförderung noch keine Rolle“, so Gersberg.