Gemeinsam mit dem rheinland-pfälzischen Minister für Arbeit, Soziales, Transformation und Digitalisierung, Alexander Schweitzer, hat der Vorsitzende der SPD-Fraktion im Hessischen Landtag, Günter Rudolph, heute sozialdemokratische Ideen und Konzepte zur Transformation von Wirtschaft und Gesellschaft vorgestellt. Rudolph verwies auf die Ergebnisse der „Dialogtour der Arbeit“, in deren Verlauf er in den vergangenen zwei Jahren 40 Unternehmen in 16 hessischen Landkreisen und drei kreisfreien Städten besucht hatte:

„Wo auch immer ich im Rahmen dieser Dialogtour hingekommen bin – die Probleme und Sorgen waren im Wesentlichen dieselben“, so Günter Rudolph: „Der demografische Wandel, der zu einem Mangel an Arbeitskräften führt, die Digitalisierung, die Arbeitsabläufe und Absatzwege revolutioniert, und die Dekarbonisierung, also das Bemühen um Klimaneutralität durch eine massive Senkung des CO2-Ausstoßes, das sind die großen Handlungsfelder, auf denen sich entscheidet, ob die wirtschaftliche Transformation im Sinne des Allgemeinwohls stattfindet. Die Unternehmen, ihre Beschäftigten, die Betriebsräte und Gewerkschaften sind sich der Größe der Herausforderungen bewusst, das kann ich nach 40 Unternehmensbesuchen und entsprechend vielen Gesprächen mit den Handelnden sicher sagen. Aus sozialdemokratischer Sicht muss verantwortungsvolle Politik einen derart grundlegenden Wandel aktiv begleiten, moderieren und – wo erforderlich – auch mitgestalten, um zu verhindern, dass die erforderlichen Anpassungen die Unternehmen und vor allem die Menschen überfordern, die den wirtschaftlichen Erfolg Deutschlands und Hessens erarbeitet haben und auch in Zukunft erarbeiten sollen. Denn das gemeinsame Ziel kann nur sein, dass unser Land auch in Zukunft ein starker Standort für Industrie, Handwerk und Handel ist.“

Der rheinland-pfälzische Minister für Arbeit, Soziales, Transformation und Digitalisierung, Alexander Schweitzer, erläuterte den Ansatz seines Bundeslandes bei der Gestaltung der Transformation. Er sagte: „Gerade kleine Unternehmen können die multiplen Herausforderungen selten allein meistern. Aber auch die großen Unternehmen sind nach meiner Erfahrung für Unterstützung aus der Politik dankbar. Wir haben deswegen die rheinland-pfälzische Transformationsagentur als Lotse und Impulsgeber ins Leben gerufen, die Beschäftigte und Unternehmen in Rheinland-Pfalz beim Wandel der Arbeitswelt begleitet und unterstützt. Denn nur zusammen können wir die Arbeitswelt von morgen erfolgreich gestalten und die Menschen zu Gewinnern der Transformation machen. Der Weg, den wir in Rheinland-Pfalz erfolgreich gehen, führt zu einer Sensibilisierung für die Herausforderungen der Transformation und dazu, dass die ineinandergreifenden Angebote des Landes und seiner Partner die jeweils passende Unterstützung gewährleisten. Ich wünsche dem Land Hessen, dass auch hier entsprechende Konzepte zur Umsetzung kommen, um Beschäftigten, Betrieben sowie Bürgerinnen und Bürgern in der Transformation Orientierung und Unterstützung zu bieten.“

Fraktionsvorsitzender Günter Rudolph verwies darauf, dass seine Partei und die SPD-Landtagsfraktion frühzeitig Konzepte für eine Begleitung der hessischen Unternehmen im Transformationsprozess entworfen hätten – vom Transformationslotsen bis zu einem Transformationsfonds, aus dem unterstützende Maßnahmen des Landes finanziert werden sollen. „Im Unterschied zu uns haben CDU und Grüne in Hessen den ökonomischen, ökologischen und gesellschaftlichen Veränderungsdruck, der mit der Transformation einhergeht, in zehn Jahren des gemeinsamen Regierens ignoriert. Wenn der amtierende Wirtschaftsminister von den Grünen nun kurz vor der Landtagswahl ebenfalls einen Transformationsfonds vorschlägt und auf seiner so genannte ‚Sommerreise‘ immerhin sieben hessische Unternehmen besuchen will, dann ist das nach meiner Einschätzung zunächst einmal dem Wahlkampf geschuldet, nicht einer plötzlichen Einsicht in die Notwendigkeiten.“