Der Hessische Landtag hat heute auf Antrag der SPD-Fraktion darüber debattiert, wie sich gleichwertige Lebensverhältnisse in ganz Hessen herstellen lassen. Der Vorsitzende der SPD-Landtagsfraktion, Günter Rudolph, sagte dazu in der Plenardebatte:

„Der Auftrag, dafür zu sorgen, dass das Leben im ländlichen Raum nicht schlechter ist als in den Ballungsgebieten, ergibt sich aus dem Grundgesetz. Es gilt, bei allen Unterschieden zwischen Stadt und Land gleichwertige Lebensverhältnisse herzustellen. Aber die Bedeutung des ländlichen Raums für Hessen und für die Menschen in unserem Land wird bedauerlicherweise immer noch und immer wieder unterschätzt: Die Hälfte der Bevölkerung Hessens lebt in Gebieten, die als ‚ländlicher Raum‘ definiert sind und die stolze 85 Prozent der Fläche unseres Bundeslandes ausmachen.

Das Ziel der gleichwertigen Lebensverhältnisse werden wir aber nicht erreichen, wenn die Dörfer und kleineren Städte im ländlichen Raum nicht bei landespolitischen Entscheidungen und Planungen stärker als bisher berücksichtigt werden.

Großalmerode, Heidenrod oder Wald-Michelbach haben nun einmal andere Problemstellungen als Kassel, Wiesbaden oder Frankfurt. Wer gleichwertige Lebensverhältnisse anstrebt, muss die Unterschiede akzeptieren und seine Politik daran anpassen. Vor allem aber muss eine Politik des Landes für den ländlichen Raum verlässlich und dauerhaft sein. Daran fehlt es der aktuellen Landesregierung, in der ein Ministerpräsident aus Frankfurt und seine überwiegend großstädtisch geprägten Kabinettsmitglieder die Dörfer und Kleinstädte nur dann für sich entdecken, wenn es mal wieder auf eine Landtagswahl zugeht.“