In der heutigen Sitzung des Untersuchungsausschusses „Hanau“ (UNA 20/2) hat der Zeuge Etris Hashemi ein Sachverständigengutachten vorgelegt, das sich mit der Problematik des Notausgangs in der Arena-Bar beschäftigt. Das Gutachten kommt zu dem Ergebnis, dass es vier der fünf zum Tatzeitpunkt dort anwesenden Personen geschafft hätten, die Arena-Bar über den Notausgang zu verlassen, bevor der Täter die Bar betrat. Die fünfte Person wäre noch etwa zwei Sekunden in dem Raum gewesen, wäre jedoch nicht ins Sichtfeld des Täters geraten, sodass auch diese Person mit überwiegender Wahrscheinlichkeit durch den Notausgang hätte flüchten können.
Die Obfrau der SPD im Untersuchungsausschuss, Heike Hofmann, sagte dazu am Montag in Wiesbaden: „Wir werden die Vernehmung der Sachverständigen beantragen, die dieses Gutachten erstellt haben, um alle Fragen den Notausgang betreffend vollumfänglich aufzuklären. Nahezu alle Zeugen beanstandeten den Informationsfluss am Tattag und danach. Die Todesnachricht wurde den Angehörigen der Ermordeten fließbandartig überbracht. Offene Fragen, die auch durch einen Brief formuliert wurden, blieben unbeantwortet. Wir werden diese Fragen nicht unbeantwortet lassen. Auch dem Vorwurf, es sei teilweise nicht mit der üblichen Genauigkeit ermittelt worden, werden wir weiter nachgehen.“