In ihrer Rede anlässlich des Gesetzesentwurfs „Gesetz zur Stärkung der Schulinfrastruktur in Hessen (Reparierte Schule Gesetz)“ der Linksfraktion, stellte Karin Hartmann fest, dass der Gesetzentwurf frappierende Ähnlichkeit zu einem Gesetz aus dem Jahre 2016 des vom damaligen nordrhein- westfälischen Finanzminister Norbert-Walter Borjans vorgelegten Gesetzes unter dem Begriff „Gute Schule 2020“ aufweise.  Norbert-Walter Borjans habe schon damals erkannt, dass Schulen gut ausgestattet sein müssen, um ihre Aufgaben zu bewältigen.

Mit Spannung blickt Karin Hartmann auf die folgende Anhörung zu diesem Gesetzesentwurf. „Ich gehe davon aus, dass damit auch in Hessen notwendige Schulbauinvestitionen schneller angestoßen und umgesetzt werden könnten. Voraussetzung dafür sind natürlich nicht nur die finanziellen Mittel, sondern auch die notwendigen Planungs- und Baukapazitäten“, so Hartmann. Wissend, dass der Ausstattungsstand hessischer Schulen sehr unterschiedlich ist, habe die SPD-Fraktion einen Antrag auf eine Bestands- und Bedarfsanalyse im Hinblick auf schulische Gebäude und Raumkapazitäten, aber auch auf die digitale Ausstattung, eingebracht. „Wir haben den Anspruch, dass in Bezug auf die Ausstattung von Schulen ebenso wie auf die pädagogische Ausstattung hessenweit vergleichbare Bedingungen herrschen“, so Hartmann. Des Weiteren seien moderne Bildungskonzepte nur durch ein entsprechend modernes Lernumfeld effektiv.

Hartmann unterstrich ebenso, dass die SPD-Fraktion der Auffassung sei, es müsse im Kultusministerium genaue Kenntnisse darüber geben, bei welchen Schulen dringender Handlungsbedarf besteht, ganz unabhängig von der formalen Zuständigkeit der Schulträger für Investitionen in schulische Gebäude. „Um unabhängig von der Finanzkraft der jeweiligen Schulträger an allen hessischen Schulen eine Ausstattung zu haben, die zumindest Mindeststandards genügt, halten wir eine Schulbaurichtlinie für sinnvoll“, ergänzte Hartmann. Moderne Pädagogik brauche neben ausreichend Räumen für Unterricht auch passgenaue Konzepte für die aktuellen Herausforderungen wie Ganztag und Inklusion. „Das bedeutet, dass auch die Ausstattung von Schulen dem Anspruch auf mehr Teamarbeit und weniger Frontalunterricht, mehr Multifunktionalität und mehr Variabilität der Lernorte auch für digitales Lernen Rechnung tragen muss“, unterstrich Hartmann. Die Rede schloss Hartmann mit einem Zitat von Norbert Walter-Borjans: „Guter Unterricht braucht auch gut ausgestattete Schulen. Das fängt bei benutzbaren Toiletten an und reicht bis zu einer digitalen Ausstattung, die unsere Kinder zeitgemäß auf die Zukunft vorbereitet.“