Anlässlich des Welthebammentags am morgigen Mittwoch ruft die gesundheitspolitische Sprecherin und stellvertretende Vorsitzende der SPD-Fraktion im Hessischen Landtag, Dr. Daniela Sommer, zu einer besseren Unterstützung für Hebammen, für die Geburtshilfe insgesamt und schließlich für Mutter und Kind auf: „Die Strukturen der Geburtshilfe und die Arbeitsbedingungen der Hebammen müssen deutlich verbessert werden“, so Sommer, „um auch in Zukunft eine leistungsfähige Vor- und Nachsorge aufrechtzuerhalten und um einen guten Start ins Leben für alle Neugeborenen einen guten Start ins Leben zu gewährleisten.“

Dr. Sommer kritisierte, dass die schwarzgrüne Landesregierung Verbesserungen für die Hebammen bisher nur angekündigt, aber keine konkreten Schritte eingeleitet habe. Sie sagte: „Der Sozialminister muss dringend aus dem Ankündigungs- in den Arbeitsmodus kommen, um zu verhindern, dass die Geburtshilfe in Hessen weiter geschwächt wird. Der Verlust an Geburtshilfeabteilungen und an Hebammen, die in der klinischen Geburtshilfe tätig sind, setzt sich durch die Untätigkeit des Ministers fort. So hat er beispielsweise nichts getan, um die Geburtshilfe in Volkmarsen zu retten – obwohl nicht nur die SPD-Landtagsfraktion mehrfach darauf gedrängt hat. Wenn es – wie beispielsweise beim Hebammengeld – dabei bleibt, dass die Landesregierung vieles ankündigt und nichts tut, dann setzt sie damit noch mehr Einrichtungen und Versorgungsmöglichkeiten aufs Spiel.“

Dr. Sommer kritisierte, dass in Hessen der Bedarf an Hebammen bisher nicht verlässlich ermittelt werde und dass der Betreuungsschlüssel nicht veröffentlicht werde. „Der Betreuungsschlüssel gibt an, wieviel Zeit eine Hebamme für eine gebärende Frau und ihr Neugeborenes hat, und ist damit auch ein Indikator für die Betreuungsqualität. Andere Bundesländer erheben und veröffentliche diese Daten, während sich in der hessischen Landesregierung niemand dafür zu interessieren scheint“, so Sommer.

Sie forderte, Hebammen in der klinischen Geburtshilfe von fachfremden Tätigkeiten zu entlasten und sie stärker in die Organisation und Leitung der geburtshilflichen Abteilungen einzubinden. Essentiell sei es zudem, die Gebührenordnung gerade für Beleg-Hebammen zu verbessern.

Dr. Sommer sagte: „Wenn der Sozialminister sein Versprechen, eine gute Vor- und Nachsorge in der Geburtshilfe sicherzustellen, ernst meinen würde, dann hätte er die erforderlichen politischen Entscheidungen dazu längst auf den Weg gebracht. Stattdessen dokumentiert er mit seinem Nichtstun sein Desinteresse an einer guten Geburtshilfe in Hessen – und daran, dass alle Kinder in unserem Land die Chance auf einen gesunden Start in ihr Leben haben.“

Hintergrund:

Der Internationale Hebammentag wird seit 1991 immer am 5. Mai begangen, um Hebammen und ihre Arbeit zu würdigen und auf die Bedeutung der Hebammen für die Gesellschaft hinzuweisen. Die Idee zum Internationalen Hebammentag wurde erstmals auf dem Internationalen Hebammenkongress 1987 in den Niederlanden vorgestellt.