In der heutigen Plenardebatte des Hessischen Landtags zum Thema KI-Innovationslabor sagte der digitalpolitische Sprecher der SPD-Landtagsfraktion, Bijan Kaffenberger:

„Wir sind uns sicherlich alle einig, dass wir die KI-Forschung und den Einsatz von Künstlicher Intelligenz in der Wirtschaft fördern müssen.“ Hintergrund sei die Eröffnung des KI-Innovationslabors des Hessischen Zentrums für Künstliche Intelligenz (hessian.AI) am Green IT Cube des GSI Helmholtzzentrums für Schwerionenforschung gewesen. „Der Cube gilt in Hinblick auf den Energieverbrauch als eine der nachhaltigsten Rechnerinfrastrukturen weltweit. Aber der Cube ist eben nicht die Masse in Hessen.“

Die SPD-Landtagsfraktion habe mit ihrem Antrag für einen Transformationsfonds bereits einen Vorstoß in Sachen ökologischer Nachhaltigkeit gemacht. Darin sollen Konzepte zur Reduzierung des Energieverbrauchs für Rechenzentren gefördert und gleichzeitig Pläne zur Nutzung der Abwärme zur Pflicht werden.

Kürzlich habe man noch von Seiten der Digitalministerin gehört, dass Rechenzentren nicht nur unter Energie- und Klimaaspekten zu betrachten seien. Sie verstehe sie vor allem als Innovationstreiber. Kaffenberger: „Sieht das der grüne Koalitionspartner genauso? Wir verstehen Rechenzentren nicht nur als Innovationstreiber im Bereich der Künstlichen Intelligenz, sondern wir setzen auf einen ganzheitlichen Innovationsschub, auch im Sinne der Nachhaltigkeit. Wenn wir als SPD-Fraktion von Nachhaltigkeit sprechen, sprechen wir eben nicht nur von ökologischen, sondern immer auch von sozialen Aspekten, zu denen wir von der Digitalministerin erstaunlich wenig hören. Das ist ungewöhnlich, geht es doch sonst immer um die ganz großen Fragen.“

Bereits in der letzten Legislaturperiode habe sich eine Enquete-Kommission KI des Bundestags mit diesen Fragen beschäftigt. Es brauche sozialwissenschaftliche Forschung über die Auswirkungen des KI-Einsatzes auf Beschäftigte, Arbeit und Qualifikationsbedarfe. Hinzu komme die Notwendigkeit des Ausbaus der betrieblichen Mitbestimmung sowie einer entsprechenden Weiterqualifizierung der Betriebs- und Personalräte. „KI-Gründungen sind wichtig, aber sie sind eben nur ein Teil der Wirtschafts- und Arbeitswelt der Zukunft. Wir brauchen Investitionen und Förderungen in die ökologische und soziale Nachhaltigkeit von Künstlicher Intelligenz“, so Kaffenberger.