Dr. Daniela Sommer, Parlamentarische Geschäftsführerin und gesundheitspolitische Sprecherin der SPD-Fraktion im Hessischen Landtag, fordert geeignete Maßnahmen der hessischen Landesregierung, damit weniger Menschen an Hautkrebs erkranken.
Laut einer BARMER-Analyse hat die Zahl der Hautkrebsbehandlungen in den letzten 20 Jahren stetig zugenommen. Heller Hautkrebs hat sich in den letzten 30 Jahren sogar vervier- (Männer) bis verfünffacht (Frauen). 2011 waren 93.000 Hessinnen und Hessen von weißem Hautkrebs betroffen, die Zahl der Erkrankungen stieg bis 2018 auf mehr als 121.000 an. Mit dieser Steigerung um knapp 31 Prozent sind die Fallzahlen beim weißen Hautkrebs deutlich dynamischer angestiegen als bei schwarzem Hautkrebs. Das maligne Melanom hat sich seit den 1970er Jahren mehr als verfünffacht (RKI). Mit weit mehr als 200.000 Neuerkrankungen pro Jahr ist Hautkrebs die häufigste Krebserkrankung in Deutschland. Wissenschaftliche Abschätzungen weisen aus, dass sich die Inzidenz mit Abbau der stratosphärischen Ozonschicht um ein Prozent und daraus folgender Zunahme der UV-Strahlung erhöhen könnte, für den schwarzen Hautkrebs (malignes Melanom) um ein bis zwei Prozent, für das Plattenepithelkarzinom um drei bis 4,6 Prozent und für das Basalzellkarzinom um 2,7 Prozent. Personen, die viel Zeit in der Sonne verbringen, beispielsweise im Freien arbeitende Personen, haben ein erhöhtes Hautkrebsrisiko.
Dr. Daniela Sommer: „Wir fordern die Hessische Landesregierung auf, endlich einen Hitzeaktionsplan vorzulegen, der dringend benötigt wird. Die Handlungsempfehlungen dafür wurden von den Mitgliedern der vom Bundesumweltministerium (BMU) geleiteten ehemaligen Bund/Länder-Ad-hoc Arbeitsgruppe ‚Gesundheitliche Anpassung an die Folgen des Klimawandels (GAK)‘ erarbeitet und bereits im März 2017 beschlossen. Seitdem sind viele Jahre vergangen und allein der vergangene Sommer mit seinen Hitze- und Trockenperioden hat wieder einmal den Handlungsbedarf aufgezeigt.“
Im Hitzeaktionsplan sollten u.a. die gesundheitlichen Folgen des Klimawandels, insbesondere von extremer Hitze, effizient kommuniziert werden. Dort sollen ein an die Situation angepasstes Risikoverhalten erreicht und präventive Handlungsmöglichkeiten etabliert werden. Zu berücksichtigen seien hier vor allem vulnerable Personenkreise. Dazu zählten ältere Menschen, Pflegebedürftige und chronisch Kranke, die von einer Zunahme der Häufigkeit und Intensität extremer Hitzeereignisse besonders betroffen seien. Aber auch Säuglinge und Kleinkinder seien besonders anfällig. Ebenso Personen, die aufgrund von schwerer körperlicher Arbeit im Freien oder von Freizeitaktivitäten gegenüber Hitze und UV-Strahlung verstärkt exponiert seien, hätten eine erhöhte Vulnerabilität gegenüber Hitze.
Darüber hinaus appelliere Dr. Daniela Sommer an die Verantwortlichen in Arbeitsstätten, Kindergärten und Schulen, dass Schutzmaßnahmen für den Aufenthalt im Freien installiert und Verhaltensmaßnahmen regelmäßig geschult würden. „Das Hitzetelefon in Kassel ist ein gutes Beispiel. Über die Förderrichtlinie des Landes Hessen zur Förderung von kommunalen Klimaschutz- und Klimaanpassungsprojekten sowie von kommunalen Informationsinitiativen muss das Land Hessen Kommunen noch besser informieren und fördern, damit Hitzeschutz und Klimaanpassungen realisiert werden können.“