Zum Internationalen Frauentag am 8. März erklärt die frauenpolitische Sprecherin der SPD-Fraktion des Hessischen Landtags, Nadine Gersberg:
„Seit mehr als 100 Jahren demonstrieren wir Frauen weltweit gegen Diskriminierung und für die Gleichberechtigung von Frauen. Zwar ist bereits viel erreicht worden in Sachen Gleichstellung, aber noch nicht genug, wie der heutige Equal Pay Day verdeutlicht. Dieser Tag markiert im Kalender die Lohnlücke der Geschlechter, die derzeit bei 18 Prozent liegt. Bis heute haben die Frauen demnach umsonst gearbeitet, während hingegen Männer bereits seit Beginn des Jahres für ihre Arbeit bezahlt wurden.“
Die Liste der Missverhältnisse sei lang, so Gersberg, nicht nur würden Frauen im Schnitt weniger verdienen, hinzu käme der Pension Gap, der das Missverhältnis der durchschnittlichen persönlichen Alterssicherungseinkommen von Frauen und Männern von 49,8 Prozent beschreibt sowie der Care Gap. Denn die Hauptlast der unbezahlten Sorgearbeit liege auf den Schultern der Frauen. Noch immer pflegen, putzen, kochen und engagieren sich Frauen pro Tag im Durchschnitt 52,4 Prozent mehr als Männer. Mit dem Gesetzentwurf der SPD-Landtagsfraktion zum Hessischen Gleichberechtigungsgesetz würde genau dort angesetzt und die Gleichstellung der Geschlechter rechtlich verankert und praktisch vorangebracht werden, erklärt Gersberg. So sollen Menschen, die die Kinderbetreuung oder Pflege in der Familie übernehmen, zukünftig bei Gehaltserhöhungen und Beförderungen nicht mehr benachteiligt werden.
„Ein weiteres Thema ist der Gewaltschutz, denn noch immer sind gerade Frauen von zahlreichen Formen der Gewalt betroffen. So sind in 2022 mehr als 143.000 Menschen Opfer häuslicher Gewalt geworden. Einer Auswertung des Bundeskriminalamts zufolge sind davon 80 Prozent Frauen, während 79 Prozent der Täter Männer sind“, führt Gersberg aus und erklärt weiter: „Wir brauchen in Hessen nicht nur mehr Unterstützung für die Frauenhäuser. Momentan fehlen 800 Betten sowie finanzielle Mittel für Betriebs- und Personalkosten. Auch müssen mehr Weiterbildungen zur Sensibilisierung sowie Supervisionsangebote in den hessischen Behörden angeboten werden. Momentan werden Mitarbeitende zu wenig im Umgang mit von häuslicher Gewalt betroffenen Menschen geschult. Daneben muss mehr in die Prävention investiert werden, wie in die Täter-, bzw. Krisenarbeit und Präventionskurse an Schulen. Aber Geschlechtergerechtigkeit und Gewaltschutz scheinen bei der schwarzgrünen Landesregierung noch immer keine Priorität zu genießen. Wir brauchen in Hessen einen Politikwechsel, um die Gleichstellung der Geschlechter voranzubringen.“