Um die politische Teilhabe junger Menschen in Hessen zu verbessern, fordert die SPD-Fraktion im Hessischen Landtag, das Wahlalter bei Landtagswahlen auf 16 zu senken. Günter Rudolph, Vorsitzender der SPD-Landtagsfraktion, sagte dazu in Wiesbaden:
„Wir müssen der Jugend etwas zutrauen und wir müssen den hessischen Jugendlichen das stärkste demokratische Grundrecht einräumen – das aktive Wahlrecht. Durch politische Mitsprache lässt sich das Bewusstsein für bürgerschaftliche Verantwortung stärken und die Absenkung des Wahlalters weckt das Verständnis der Jugendlichen, sich als gestaltender Teil der Gesellschaft zu verstehen. Zudem erhalten sie das Gefühl, Zukunftsentscheidungen mitzutragen.
Den Einwand, hauptsächlich aus Reihen der CDU, dass 16- und 17-Jährige noch zu unreif und mit Blick auf soziale Medien zu manipulierbar sind, können wir als SPD-Fraktion nicht nachvollziehen. Jugendliche können und sollten weitreichende Entscheidungen mittragen und sind durchaus in der Lage ihre Positionen abzuwägen.“
16-Jährige hätten sehr viele Rechte. Sie dürften ihr Testament machen, könnten einer Organspende zustimmen und Führerscheine erwerben, auch das Strafrecht schütze sie nicht mehr wie Jüngere.
„In Hessen fehlt es derzeit an modernen Ideen und an Visionen für die Zukunft, das Wahlrecht ab 16 bei Landtagswahlen gehört dazu. Andere Bundesländer haben es schon eingeführt, auch bei der Europawahl wird künftig ab 16 gewählt werden dürfen, in Hessen ist es längst überfällig. Hessen muss die demokratische Teilhabe ab 16 Jahren zulassen und ich wiederhole mich an dieser Stelle gerne: Wir laden alle demokratischen Fraktionen des Hessischen Landtags ein, sich daran zu beteiligen“, so Rudolph.