In der Ersten Lesung des Gesetzentwurfes der schwarzgrünen Landesregierung für ein hessisches Grundsteuergesetz hat die Abgeordnete der SPD-Fraktion im Hessischen Landtag, Esther Kalveram, CDU und Grünen eine verpasste Chance vorgeworfen: „Die schwarzgrüne Landesregierung hat sich bei der notwendigen Grundsteuerreform viel Zeit gelassen, umso enttäuschender ist der jetzt vorliegende Gesetzentwurf. Hessen verpasst damit die Chance, die Grundsteuer gerecht, transparenter und einheitlich zu gestalten.“

Anstatt wie viele andere Bundesländer das Bundesmodell von Finanzminister Olaf Scholz zu übernehmen, lege die Regierung mit dem Entwurf ein eigenes Modell vor. Das ‚Hessische Grundsteuermodell‘ orientiere sich am bayerischen Flächenmodell und füge diesem den Faktor ‚Lage‘ hinzu. Allein über Fläche, Nutzen und Lage lasse sich der eigentliche Wert eines Grundstückes nicht ausreichend ermitteln, daher würden im Bundesmodell viele weitere Faktoren berücksichtigt. Dies ermögliche eine komplexere und realistischere Ermittlung des tatsächlichen Wertes.

Der hessische Gesetzentwurf hingegen verkenne komplett den Grundgedanken der Grundsteuer: die Versteuerung des tatsächlichen Wertes eines Grundstückes.

„Der Grundgedanke, den Bundesfinanzminister Olaf Scholz in der Grundsteuerreform formuliert hat, lautet: Wertvollere Immobilien gehen mit höheren Grundsteuerzahlungen einher. Die schwarzgrüne Landesregierung erreicht mit ihrem Gesetzentwurf allerdings genau das Gegenteil. Das hessische Grundsteuermodell verschont vor allem die Eigentümer besonders wertvoller Grundstücke“, kritisierte Kalveram.