Das DRK-Krankenhaus in Biedenkopf ist nach Ziffer 4.4 des Hessischen Krankenhausplanes 2009 Teil der unabdingbaren Notfallversorgung in Hessen. Durch eine teilweise belegärztliche Versorgung erhält das Krankenhaus den Basisnotfallzuschlag nicht und auch keinen Sicherstellungszuschlag.
Dazu sagte die gesundheitspolitische Sprecherin der SPD-Fraktion im Hessischen Landtag, Dr. Daniela Sommer, nach einem Besuch des Krankenhauses in Biedenkopf:
„Die Lage des Krankenhauses und des Kreisverbandes ist prekär. Dass Insolvenz beantragt wurde, kann nicht im Sinne der Akteure sein. In den letzten Jahren hat das Krankenhaus dafür gekämpft, den Sicherstellungszuschlag oder auch den Notfallzuschlag zu erhalten, doch leider haben das Hessische Sozialministerium, aber auch die zuständigen Krankenkassen, dem Krankenhaus Steine in den Weg gelegt, statt es zu unterstützen und die Versorgung sicherzustellen.“
Dr. Sommer: „Die Landesregierung aus CDU und Grünen wusste, dass daraus für das Krankenhaus erhebliche finanzielle Schwierigkeiten entstehen würden, aber weder hat die Landesregierung noch die Krankenkassen geholfen, dies aufzufangen. Sie alle haben die Zukunft des DRK-Krankenhauses gefährdet.“
Sommer fordere nicht zuletzt wegen der unabdingbaren Notfallversorgung den Erhalt des DRK-Krankenhauses und die Zuweisung des Notfallzuschlages, des Sicherstellungszuschlages oder einer Finanzierung, die es möglich mache, die dringend benötigte wohnortnahe Versorgung in der Region für die Bürgerinnen und Bürger, aufrechtzuerhalten und begrüße den Resolutionsantrag aus dem Kreistag Marburg-Biedenkopf von SPD, CDU, Grünen, FDP und UWG, eine finanziell zukunftsfähige Lösung mit allen beteiligten Akteuren zu finden.
„Ich hoffe sehr, dass CDU und Grüne auch im Land zu der unverzichtbaren Notfallversorgung und damit zum Krankenhaus stehen und endlich handeln. Wir wollen ein modernes Gesundheitssystem, das krisenfest und flächendeckend eine Gesundheitsversorgung für alle gewährleistet. Gesundheit und medizinische Versorgung, Prävention, Pflege und Rehabilitation sind für die SPD-Fraktion Teil der Daseinsvorsorge. Sie gehören zu den wichtigsten Staatsaufgaben, insbesondere der Länder und der Kommunen. Gesundheit ist kein Wirtschaftsgut und darf nicht nach Kassenlage gemacht werden. Darüber hinaus brauchen wir eine gute Krankenhausplanung, die Hessen derzeit nicht hat. Nur so können wir eine angemessene wohnortnahe Grundversorgung, gute Qualität mit kurzen Wegen sicherstellen und den ambulanten mit dem stationären Sektor eng verzahnen.“ Dazu brauche es jedoch bessere Planung, Kooperation und intelligente Konzepte. „All das vermissen wir von der Landesregierung aus CDU und Grünen. Die Bürgerinnen und Bürger müssen sich auf eine gute Versorgung verlassen können, in Biedenkopf und in ganz Hessen“, so Dr. Sommer.