Zum 10. Mal jährt sich am 09. Mai in diesem Jahr der internationale Tag der Kinderbetreuung. Viele Menschen nehmen den bundesweiten Aktionstag zum Anlass, um den Kita-Fachkräften, Tagesmüttern und Tagesvätern in ihrem Umfeld persönlich für ihr Engagement zu danken. Lisa Gnadl, die sozialpolitische Sprecherin und stellvertretende Vorsitzende der SPD-Fraktion im Hessischen Landtag: „Die Arbeit des Betreuungspersonals ist für die gute Entwicklung unserer Kinder elementar. Eine professionelle und qualitativ hochwertige Kinderbetreuung ist unverzichtbar für die frühkindliche Förderung und Bildung, sowie für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf.“
Mit ihrem Dank für die Arbeit der Beschäftigten verband Gnadl aber auch die Forderung nach einer Aufwertung der sozialen Berufe: „Die Arbeitsbelastung von Erzieherinnen und Erziehern ist insbesondere in den letzten zwei Jahren massiv angestiegen. Durch die Corona-Pandemie und die nun erfolgende Integration von vielen geflüchteten Kindern in Folge des Krieges in der Ukraine ist das Personal besonders gefordert.“ Vielerorts würden die Erzieherinnen und Erzieher für bessere Tarifabschlüsse streiken und um auf ihre Situation aufmerksam zu machen.
Sowohl der Kita-Personalcheck von ver.di für Hessen als auch der Ländermonitor frühkindlicher Bildungssysteme der Bertelsmann-Stiftung hätten in den vergangenen Jahren immer wieder offenbart, dass es nicht nur zu wenig Fachkräfte gebe, sondern auch die Arbeitsbedingungen in den hessischen Kitas deutlich schlechter seien als in anderen Bundesländern. „Wir unterstützen die Forderungen der Erzieherinnen und Erzieher“, erklärt Lisa Gnadl. „Ausgerechnet in den Berufen, in denen es um unsere Kinder geht, wird viel zu wenig Geld bezahlt. Das ist nicht akzeptabel und der Aufgabe nicht angemessen. Der Fachkräftemangel, der in den Kitas schon seit Jahren zu spüren ist, kommt nicht von ungefähr. Es kann nicht sein, dass Erzieherinnen und Erzieher während ihrer Ausbildung in vielen Einrichtungen keinen Lohn erhalten und für die schulische Ausbildung sogar draufzahlen. Die Rahmenbedingungen für Auszubildende und Beschäftigte müssen deutlich verbessert werden.“
„Erzieherinnen und Erzieher verdienen unser aller Dank und Anerkennung. Besser als Dankesworte wäre aber unter anderem eine höhere Eingruppierung im Tarifsystem. Hier muss die Landesregierung aktiv werden und die Kommunen finanziell so stärken, dass diese höhere Eingruppierung auch vor Ort umsetzbar wird. Hochglanzbroschüren und Werbekampagnen der schwarzgrünen Landesregierung lösen das Problem nicht“, so Gnadl.