
Von Gernot Grumbach
Sprechermund tut Wahrheit kund. So geschah es am 21. August in der Universität Gießen. Rolf Müller, hochschulpolitischer Sprecher der CDU hat dort gesagt: „Studiengebühren werden kommen und müssen kommen“. Damit hat die CDU in Hessen ein Problem, in ihrem Wahlprogramm steht etwas anderes. Dort steht: „Ablehnung von Studiengebühren“.
Wie paßt das zusammen? Auf den zweiten Blick ergibt das durchaus Sinn. Der lautet: Studiengebühren jetzt noch nicht, aber später. Damit erscheint auch die Tatsache in neuem Licht, dass die Hochschulen nicht genug Geld erhalten, um dem hohen Zuwachs an Studierenden gerecht zu werden. Offensichtlich soll finanzielle Not erneute Studiengebühren vorbereiten.
Wir bleiben dabei. Nicht jeder muss studieren. Aber wer studieren will, darf nicht aus finanziellen Gründen daran gehindert werden. Nur wenn das Einkommen keine Rolle bei der Entscheidung zu studieren spielt, ist Chancengleichheit vorhanden. Als in Hessen Studiengebühren eingeführt wurden, war das Ergebnis eindeutig. Die Zahl der Studierenden ist deutlich zurückgegangen. Besonders getroffen hat es die Kinder ärmerer Eltern und junge Frauen. Weil wir das nicht wollen, haben wir 2008 die Studiengebühren abgeschafft. Wer will, dass es dauerhaft dabei bleibt, muss in Hessen am 22. September SPD wählen.