Der forstpolitische Sprecher der SPD-Fraktion im Hessischen Landtag, Heinz Lotz, begrüßt die Pläne von Bundeslandwirtschaftsministerin Klöckner, angesichts des bedrohlich schlechten Zustands der Wälder in Deutschland einen nationalen Waldgipfel einzuberufen. „Spät, aber vielleicht noch nicht zu spät holt Ministerin Klöckner die Fachleute zusammen. Das unterscheidet die Bundesministerin von ihrer hessischen Amtskollegin Hinz, die sich fürs Nichtstun entschieden hat“, sagte Lotz.
Der SPD-Politiker sagte, es sei absehbar gewesen, dass die Wälder in Deutschland durch den Hitzesommer 2008, die anhaltende Trockenheit und den schweren Schädlingsbefall stark geschädigt würden. Der trockene Sommer 2009 belaste die Bäume weiter und befördere die Ausbreitung des Borkenkäfers. „Auch Bundesministerin Klöckner hat die Bedrohung unserer Wälder zu lange ignoriert. Aber immerhin scheint sie die Gefahr des Waldsterbens jetzt ernst zu nehmen. Ich hoffe sehr, dass der Waldgipfel nicht nur eine Problembeschreibung, sondern auch Lösungsvorschläge hervorbringt“, sagte Lotz.
Scharfe Kritik übte der Forstexperte der SPD an der hessischen Umwelt- und Landwirtschaftsministerin Priska Hinz (Grüne). Er sagte: „Hessen ist überhaupt nicht auf das drohende Waldsterben vorbereitet. Ministerin Hinz ignoriert standhaft, dass die Waldbestände im Land in ernsthafter Gefahr sind. Die SPD-Landtagsfraktion hat schon 2016 gemeinsam mit dem hessischen Waldbesitzerverband einen Pakt für den Wald gefordert, bei dem Forstexperten und Betroffene konkrete Maßnahmen zum Schutz des Waldes erarbeiten sollten. Diese Forderung hat Ministerin Hinz damals zurückgewiesen, weil sie keinen Handlungsbedarf sah – ein schwerer Fehler, wie wir heute schmerzlich erfahren müssen. Wer derzeit in hessische Wälder geht, sieht massenhaft sterbende Bäume. Aber noch immer tut die zuständige Ministerin von den Grünen gar nichts.“
Lotz erneuerte in diesem Zusammenhang die Forderung der SPD-Landtagsfraktion, den Stellenabbau bei HessenForst sofort zu beenden und das Personal dort aufzustocken. „Die aktuellen Herausforderungen lassen sich nur meistern, wenn wir genug gutes Personal bei HessenForst haben. Das Personalkonzept ‚HessenForst 2015‘ ist von der Wirklichkeit überholt worden und muss grundlegend überarbeitet werden. Weiterhin in der Forstverwaltung zu sparen, verschärft die ohnehin angespannte Lage nur zusätzlich“, sagte Heinz Lotz.