Der Hessische Landtag hat heute über Möglichkeiten und Ansätze zur Bekämpfung der Jugendkriminalität beraten. In der Plenardebatte dazu sagte die SPD-Abgeordnete Cirsten Kunz:
„Nachdem Fallzahlen bei der Jugendkriminalität jahrelang gesunken sind und in den Corona-Jahren einen Tiefpunkt erreichten, steigen die Zahlen mittlerweile wieder. Die Statistik sagt, dass männliche Jugendliche häufiger Straftaten begehen als weibliche. Auch die Art der Straftaten hat sich verändert: Die Tatverdächtigen sind gewalttätiger.
Aber es gibt Ansätze, die Jugendkriminalität wirksam zu bekämpfen: Der Lahn-Dill-Kreis und die Stadt Wetzlar zum Beispiel haben sich im ‚Haus der Prävention‘ zusammengetan. Dort arbeiten unter einem Dach unterschiedliche Expertinnen und Experten zusammen, vom Präventionsrat über Polizeibeamte bis zur Koordinierungsstelle Gewaltprävention des Staatlichen Schulamts.
Das Prinzip, Behörden und Befasste zusammenzuziehen, wird auch in den Häusern des Jugendrechts gelebt, die ins Spiel kommen, wenn es für Prävention zu spät ist: Polizei, Staatsanwaltschaft und Jugendgerichte, Jugendhilfe und freie Träger arbeiten dort zusammen, um nicht nur zur sanktionieren, sondern auch um Unterstützungsangebote zu machen. Gerade bei kleineren Vergehen und Ersttaten ist es wichtig, solche Möglichkeiten jenseits des Strafvollzugs zu wählen, damit junge Menschen sich stabilisieren können.
Das alles sind gute und richtige Ansätze, die wir als Koalition ausbauen wollen. Es gibt viel zu tun und es will klug angelegt sein. Lassen Sie uns gemeinsam daran arbeiten, die Jugendkriminalitätsstatistik langfristig wieder auf einen Tiefststand zu bringen.“